Steigende Strompreise: AWO fordert Sozialtarife für die Ärmsten
„Strom darf nicht zum Luxus werden“, kritisiert der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler die Tatenlosigkeit der Bundesregierung angesichts der Tatsache, dass zum 01. August schon wieder ein großer Stromlieferant seine Preise erhöhen wird und erklärt: „Die Strompreise sind mittlerweile für Sozialleistungsempfänger und Geringverdiener kaum noch zu bezahlen, hier muss etwas getan werden“. Schon jetzt könnten verschiedenen Schätzungen zufolge zwischen 1,0 und 1,2 Millionen Haushalte ihre Energiekosten nicht mehr bezahlen. „Die Lösung kann nicht darin liegen, den Menschen den Strom abzustellen. Wir benötigen einen Sozialtarif, der eine Kombination aus erschwinglichen Stromkosten und Anreizen zum Energie sparen beinhaltet“, betont Stadler.
Die AWO plädiert für ein „Sozialtarif-Modell“. Dies könnte so aussehen, dass pro Haushaltsmitglied eine bestimmte Menge Strom kostenlos oder zu einem niedrigen Preis gewährt wird. Wird darüber hinaus mehr verbraucht, wird der Strom teurer. „Auch Stromkonzerne haben eine soziale Verpflichtung“, ist Stadler überzeugt. Auf der anderen Seite müssten Empfängern staatlicher Leistungen, zum Strom sparen animiert werden. So zum Beispiel sollten sie eine kostenlose Beratung zum Thema Energieeffizienz erhalten. Vorstellbar wäre auch, ihnen einen Zuschuss beim Kauf von energiesparenden Haushaltsgeräten zu gewähren. Davon abgesehen, habe der Gesetzgeber aber die Verantwortung, die „Hartz-IV-Sätze endlich verfassungskonform zu gestalten und jeweils aktuelle Preisentwicklungen zu berücksichtigen“, betont Stadler abschließend.
„Dafür plädiert der Kreisvorstand der AWO – Darmstadt - Dieburg schon lange“ so Robert Mueller vom AWO – Kreisverband. „ Wir unterstützen die Arbeitslosen-Initiative Kompass – Dieburg und hören dort immer wieder die Klagen über die hohen und weiter steigenden Energiekosten“ fährt er fort.
„Hier besteht dringender Handlungsbedarf, es kann nicht angehen, dass immer die Sozialschwachen und die Ärmsten diese Situation mittragen müssen“, meint auch der Dieburger AWO- Ortsvereinsvorsitzende Dieter Corban.
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