STADTLOHN. Zahlen waren es, die den Informationsabend in Stadtlohn zum Thema „extranett“, zu dem die Stadt Stadtlohn, die Werbeagentur w+ und die Wochenpost eingeladen hatten, zu Beginn dominierten.
Bürgermeister Helmut Könning hatte sich zum Beispiel gut vorbereitet und wusste den Anteil der im Einzelhandel und in der Gastronomie Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an der Gesamtzahl. Auch Markus Weber, Inhaber der Werbeagentur w+, die gemeinsam mit der Wochenpost Initiator der „Aktion extranett“ und einer der Gastgeber des Abends war, jonglierte in seinem Vortrag mit Zahlen, vorrangig mit denen, die das Einkaufsverhalten der Bundesbürger im Internet charakterisieren.
Damit traf Weber auch genau den Nerv des Abends, sollte es doch darum gehen, die„Aktion extranett“ noch einmal vorzustellen und bei den Stadtlohner
Einzelhändlern bekannt zu machen. „Wir wollen das Internet
nicht verdammen, sondern das Bewusstsein für den lokalen Handel
wecken“, schildert Urban Welsing, Objektleiter der Wochenpost, einen
der Gründe für die Initiative der Aktion. Rund 50 Geschäftsleute waren der Einladung gefolgt. Moderator Rudi Schipper schaffte es, eine ausgewogene Mischung aus fachlich orientierten Beiträgen vom Podium und emotionalen
Beiträgen aus dem Publikum zuzulassen.
So wurden aus dem Plenum zum Beispiel Stimmen laut, dass es für Berufstätige in Stadtlohn unter der Woche kaum möglich sei, einzukaufen,
weil die meisten Geschäfte in der „normalen“ Mittagspause ihre Geschäfte auch geschlossen hätten. Außerdem seien bei zahlreichen Läden keine Öffnungszeiten und Kontaktdaten im Internet zu finden.
„Vielleicht wäre es eine Idee, dass Wettbewerber aus der gleichen Branche
gemeinsam etwas für Stadtlohn tun. Früher hieß es ‚Töpferstadt‘, heute könnte es ‚Möbelstadt‘ heißen, so nach dem Motto ‚Eine Lösung für Einrichtungsproblem‘. Das würde aber Bereitschaft von allen voraussetzen.“
Rechtsanwalt Dr. Egbert Böing
„Die Entwicklung der verstärkten Nutzung des Internets ist nicht aufzuhalten.
Als Dienstleister und Händler muss man sich dieser Tatsache stellen und überlegen, wie man ihr begegnen kann und möchte. Ein optimales Angebot
für unterschiedliche Zielgruppen ist dafür unerlässlich. Wir als Sparkasse können zum Beispiel ‚simples Onlinebanking‘ anbieten. Für eine Immobilienfinanzierung wird der Kunde aber eher das persönliche Gespräch suchen.“ Klaus Stachowski, Regionaldirektor der Sparkasse in Stadtlohn
„Die Einzelhändler in der Innenstadt müssen zusammenhalten und sich neue
Strukturen geben. Mit der ‚Aktion extranett‘ haben wir ein Instrument, mit
dem wir die Qualität der Händler herausstellen können. Wir müssen als Einzelhändler aber auch dazu beitragen, die ‚Aktion extranett‘ in den Köpfen der Kunden zu verankern.“ Jan-Peter Grewing jun., Geschäftsführer der Steinbach-Grewing Gruppe
In den kommenden Wochen soll auch unter Beteiligung der Einzelhändler
nach weiteren Ansätzen gesucht werden, um die „Aktion extranett“ voranzutreiben. www.aktion-extranett.de |