Der Tauschring „Uckertausch“ hat in einem Nebenraum des Naturbauhofs in Prenzlau (Gewerbegebiet Ost) eine Ausstellung der angebotenen Waren und Leistungen eröffnet.
Ein Vertreter des Naturbauhofs sprach die einleitenden Worte und betonte, dass man besonders wegen des gerechten und menschenwürdigen Abrechnungssystems innerhalb des Tauschrings gerne mit dieser Gruppe zusammenarbeiten würde.
Der Kassenwart des Tauschrings gab anschließend einen 5 Euro-Schein in die Runde der Gäste und jeder „kaufte“ dafür etwas von seinem Nachbarn: Brot, Milch, Eier, Kuchen, Fruchtwein und Käse. Andere ließen sich dafür die Haare schneiden, erledigten Einkäufe oder halfen den Garten umzugraben. Als der Schein wieder zu dem Kassenwart zurück kam, stellte er fest, dass nunmehr alle Besucher eine Ware oder eine Leistung getauscht hatten und das Geld immer noch in der Gemeinschaft vorhanden sei. „Man kann auch mit wenig Geld wirtschaften,“ stellte er fest, „wichtig ist, dass das Geld in der Gemeinschaft, z.B. einem Dorf, bleibt und nicht zu einem Supermarkt getragen wird.“ Dann verschwinde es in einem internationalen Konzern und fehle in der Gemeinde.
Außerdem müsse das Geld wandern und dürfe nicht privat angehäuft werden. Wenn diese Bedingungen erfüllt werden, so der Aktive, könne man mit wenig Geld einen hohen Lebensstandart für alle erwirtschaften, die sich innerhalb einer Gemeinschaft befinden.
„Taler, Taler, du musst wandern“ so lautet auch das Motto des Tauschrings, dessen Struktur so aufgebaut wurde, dass mit der eigenen Währung viele Grundbedürfnisse erworben werden können. 12 Uckertaler berechnet man für 1 Stunde Arbeit und dabei ist es gleichgültig, ob es sich um Nachhilfe in Mathematik, das Stopfen von Strümpfen, das Umgraben eines Gartens oder das Pressen von Apfelsaft handelt. Alle derartigen Arbeiten sind für das Funktionieren einer Gemeinschaft notwendig und haben daher den gleichen Wert.
Nach den Ausführungen des Kassenwarts stellte Emaline Delapaix, eine australische Künstlerin, die z.Z. in der Nähe von Penkun wohnt, 2 ihrer neuen Lieder vor und erntete dafür großen Beifall. Ihr Auftritt war gleichzeitig die Eröffnung einer kleinen Kunstausstellung, in der filigrane Stoffarbeiten, Gemälde und Grafiken von Tauschring-Mitgliedern gezeigt werden.
Die Gruppe „Wallmow 61“ spielte anschließend internationale Tanzmusik, zu der sich spontan ein Kreistanz bildete. Gebäck und Säfte aus der Produktion des Tauschrings wurden gereicht, während Fragen beantwortet wurden.
Die Ausstellung von Uckertausch ist bis Ende April in den Räumen des Naturbauhofs in Prenzlau während der üblichen Öffnungszeiten (Montag bis Freitag 10-13 und 14-18 Uhr,sowie nach Vereinbarung) zu sehen. |
