Den letzten Monat verbrachte ich fast vollständig in den Slums von Andrah Pradesh, Kerala, Karnataka und Goa. Die Raja Foundation leitet ein Programm, das sich PPTCT Outreach Programm (Prevention Of Parent To Child Transmission), nennt. Es versucht die Verbreitung des Aids-Virus einzudämmen, die Menschen aufzuklären und behandelt schwangere AIDS-Infizierte Frauen während der Schwangerschaft und Geburt medikamentös und verhindert so, dass das Virus auf die Babys übertragen wird. Die Babys werden dann ebenfalls mit den speziellen Medikamenten behandelt und nach dem 18. Lebensmonat auf HIV getestet. Wenn die Behandlung konsequent durchgeführt wird, sinkt das Risiko einer Übertragung auf sehr wenige Prozent und die meisten Babys kommen gesund zur Welt und bleiben dies auch. Dieses Programm wird von vielen weiteren Organisationen mitgetragen. Diese Organisationen schlossen sich nun zusammen und schickten ihre Street-und Fieldworker in die Slums um den Menschen dort Aufklärung, medizinische Versorgung, AIDS-Tests und dauerhafte Hilfe anzubieten. Als Jerradsch, der in der Raja Foundation die Versorgung und Betreuung der HIV-und AIDS-Infizierten übernimmt, mir von diesem Projekt erzählte und mich bat ihn zu begleiten, da er Hilfe dringend benötige, stimmte ich nach einigen Überlegungen, zu. In den Slums sah ich Dinge, die ich nie jemandem erzählen werde können, schreckliche und grausame Dinge. Wir blieben 5 Tage in jedem Slum bauten ein Zelt für Nahrung, Kleidung u-ä- Versorgung auf und eines für die medizinische Versorgung. Zusätzlich wurden viele Reden gehalten, über die Raja Foundation, das Programm, die Hilfe, die den Menschen zur Verfügung steht wenn sie sie wollen und über das AIDS-Virus. Diese Reden und Informationen wurden dann in den jeweiligen Dialekt und in Hindi übersetzt und erneut vorgetragen. Meine Aufgabe war es, die Menschen die kamen und um Hilfe baten, aufzulisten und in die entsprechenden Zelte zu bringen. Ich schrieb jeden Tag hunderte von Namen und Schicksalen auf, wenn die Menschen mir ihren Namen überhaupt sagen konnten und ich sah Menschen in jedem nur denkbaren körperlichen und geistigen Zustand. Ich bekam undenkbar grausame Schicksale hautnah zu spüren. Viele der Menschen waren kurz vor dem Hungertot oder halb verdurstet, viele hatten Geschwüre, oder offene entzündete Wunden. Weit verbreitet ist auch der Knochenschwund und aufgrund unbehandelter Brüche, falsch zusammengewachsene Knochen. Viele Menschen wussten nicht mehr wie sie heißen, wer sie sind, wie alt sie sind und woher sie kommen. Viele hatten Angst ihre Geschichte zu erzählen oder Hilfe anzunehmen weil sie von Slumlords beherrscht wurden. Wir mussten sie zuerst frei kaufen und in Waisenhäusern oder Projekten unterbringen in denen sie sicher sind. Sonst wären sie warscheinlich getötet worden, da sie zu viel wissen und dieses Wissen weitergeben könnten was dann den Slumlords oder der Mafia schaden könnte. Außerdem sind viele dieser Menschen gekauft worden und werden so als das Eigentum der Slumlords angesehen über das sie verfügen können wie es ihnen beliebt. Viele Kinder, denen ein Arm fehlte oder die Augen waren gesund zur Welt gekommen aber von ihren „Besitzern“ entstellt worden, da sie so mehr Mitleid erregten und mehr Geld einbrachten. Es war eine sehr schwere und sehr harte Zeit und ich habe das Elend der Welt mit eigenen Augen und hautnah erlebt. Wichtig sind jedoch die Erfolge die wir hatten. Wir haben über 1200 Menschen in Heime, Waisenhäusern und Projekten untergebracht in denen ihnen nun ein sicheres und behütetes Leben ermöglicht wird, fern von grausamer Gewalt und täglichem Überlebenskampf. 431 Waisenkinder wurden freigekauft und in Internaten untergebracht So wird ihnen nun die kostenlose Schuldbildung und somit ein sicherer Weg aus Armut und Abhängigkeit, ermöglicht. Außerdem wurden 673 HIV-Infizierte oder AIDS-Kranke Menschen in die Kartei aufgenommen, die von nun an medizinische Versorgung und finanzielle Unterstützung ebenso wie gesunde und nahrhafte Nahrung und wenn nötig ein Zuhause erhalten. Außerdem werden ihre Familien versorgt und aufgeklärt und den schwangeren Frauen unter ihnen steht die nötige Medizin zur Verfügung mit der verhindert werden kann, dass die Neugeborenen sich infizieren! Man sieht also, dass solche Einsätze einen gravierenden Unterschied machen und ich kann Sie nur abermals bitten uns zu unterstützen denn selbst ein klitzekleiner Einsatz kann hier Welten bewegen!
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