Das Georg-Kerschensteiner-Berufskolleg des Kreises in Troisdorf wurde jetzt offiziell „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ berufen. Bereits 2020 in das kreisweite Netzwerk der „Courage-Schulen“ aufgenommen, wurde die offizielle Verleihung des Titels aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie auf die Zeit danach verschoben und konnte nunmehr nachgeholt werden.
Wie der kommissarische Schulleiter Burkhardt Heinemann anlässlich der Übergabe hervorhob, mache eine Plakette an der Wand der Schule aus selbiger zwar keine bessere, da es eine Schule ohne Rassismus gar nicht gebe(n) (könne), aber sie schärfe das Bewusstsein auf dem richtigen Weg gegen Rassismus in der Schuleinrichtung zu sein. Man wolle seinen Worten nach daher auch alles daran setzen dieses Ziel, dass Rassismus dort kein Platz habe, zu erreichen.
Initiiert worden war die Bewerbung um eine Schule ohne Rassismus im Jahr 2020 von der Kölner Sängerin Daria Assmus und dem ehemaligen Schülersprecher Jendrik Karl, die beide der offiziellen Feier beiwohnten. Die Initiative dazu kam bereits vor der Corona-Pandemie aus der Vertretung der Schülers mit dem Ziel ein Lernumfeld zu schaffen, in dem sich alle Lernenden und Mitarbeitenden der Schule sicher und wohl fühlen.
Nadia Schiffer vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises stellte in ihrer Laudatio klar, dass der Titel („Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“) kein Preis und keine Auszeichnung für bereits geleistete Arbeit, sondern eine Verpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft sei. Damit verpflichtet sich das Troisdorfer Berufskolleg nun ein Zeichen gegen alle Formen von Diskriminierung und Rassismus zu setzen und sich für ein gewaltfreies und respektvolles Miteinander einzusetzen. Dazu soll es regelmäßige Projekte gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung geben.
Bereits zwischen 2016 und 2020 engagierten sich die Schüler des Kollegs in zwei multilateralen Erasmus+ Projekten mit Schulen aus Ungarn, Bulgarien und der Türkei, mit denen sie sich hierüber austauschten. Inhaltlich ging es dabei um den Umgang mit Vorurteilen, die Sensibilisierung für Diversität in der Schule, im Beruf und in der Gesellschaft sowie um ein „Empowerment“ von Jugendlichen mit Diskriminierungserfahrungen. In verschiedenen Bildungsgängen gab es Workshops zu dieser Thematik. Ein nächster Schritt soll die Ausbildung von sogenannten `Peercoaches´ sein. Dazu sollen im neuen Schuljahr etwa 20 Schüler in einem zweitägigen Training kommunikativ und handlungsorientiert gegen Diskriminierung ausgebildet, die anschließend zu zweit in alle Klassen der Schule gehen, um die erhaltene Ausbildung ihren Mitschülern näher zu bringen. |