In Fortführung der Sicherheitskonferenz 2011 führte die Polizeidirektion St. Augustin am 25. und 26. Juni zur Bekämpfung der Unfallzahlen bei Radfahrern an diversen Punkten Schwerpunktkontrollen durch. Das scheint leider oftmals aber nur über das Portemonnaie zu gehen.
Radfahrern scheint oftmals kaum oder gar nicht bewusst zu sein, dass sie in der Konfrontation mit einem Auto das „schwächere Glied“ sind, das sich dann in der Regel schwere bis schwerste Verletzungen zuzieht. Besonderes Augenmerk sollte daher in St. Augustin darauf gelegt werden die Verkehrsteilnehmer wieder „auf den rechten Weg“ zu bringen, da so mancher Radfahrer scheinbar nicht weiß oder wissen will die Radwege korrekt zu Benutzen und scheinbar „aus Bequemlichkeit“ Radwege entweder gar nicht, oder aber entgegen der Fahrtrichtung zu benutzen. Autofahrer können oftmals einfach nicht damit rechnen, dass ein Radfahrer aus der für den Autofahrer „falschen Richtung“ auftaucht und „laden“ diesen dann zwangsläufig auf.
Von Januar bis Mai 2012 wurden im Stadtgebiet bereits 20 Radfahrer in Unfälle verwickelt, von denen 53 Prozent die Unfälle selbst verschuldeten, etwa durch falsche Benutzung der Radwege. Wie Nina Wick von der Polizeidirektion mitteilte, war im Betrachtungszeitraum jeder dritte Schwerverletzte und jeder vierte Leichtverletzte ein Radfahrer. Im Vergleichszeitraum 2011, so Frau Wick, verunfallten im Stadtgebiet 19 Radfahrer. Landesweit gesehen, waren im Betrachtungszeitraum 2012 44 Prozent Radfahrer die Verursacher von Unfällen.
Geradezu erschreckend geben sich die in den beiden Tagen zu unterschiedlichen Tageszeiten gemachten Verstöße-Zahlen: Während am Montag 63 Verwarnungen mit Zahlkarten und ein Kontrollbericht erstellt wurden, wurden diese Zahlen am Dienstag gar noch getoppt. 61 verwarnte Radfahrer und ein verwarnter Autofahrer, zwei Anzeigen, sechs Ordnungswidrigkeitsanzeigen (davon fünf für Autofahrer) und zwei Elternbriefe wurden hierbei registriert. Da Polizei und Ordnungsamt an beiden Tagen auch eine Ordnungspartnerschaft zeigten, war eine Dame vom Ordnungsamt zugegen, die am Montag sieben, und am Dienstag zwei Parkverstöße gebührenpflichtig registrierte.
Besonders erschrocken zeigten sich diverse Jugendliche ob der Verkehrsunsicherheit ihrer Räder. Dem einen fehlten die „Katzenaugen“ in den Speichen, dem anderen auch schon mal die Beleuchtung. Da war die Ausrede „sonst fahre ich damit doch nur im Gelände“ für die Beamten wenig erhellend. Waren die Jugendlichen 14 Jahre und älter, wurden sie gebührenpflichtig „zur Kasse“ gebeten, Kinder bis zu diesem Alter erhielten einen sogenannten Elternbrief, in dem auf das Fehlen des einen oder anderen Ausrüstungsgegenstandes hingewiesen wurde, mit der Bitte, dies zu korrigieren. Auch wenn die Polizei wie etwa bei Autos keine direkte Kontrolle der erstellten Mängel macht, so wird dennoch auf den Rücklauf durch die Eltern geachtet. Sollte dieser nicht erfolgen, wird das Verkehrskommissariat höflichst nachhaken. Schließlich sollte die Gesundheit ihrer Kinder den Eltern die Investition in die korrekte Verkehrseinrichtung der Räder ihrer Zöglinge wert sein. (za) |
