Für das Naturschutzgroßprojekt des Kreises, genannt `chance7´, soll am Kellerberg in Königswinter eine weitere Trockenmauer errichten werden, um streng geschützten Arten wie der Mauereidechse (Podarcis muralis brogniardii) oder der Schlingnatter (Coronella austriaca) weiteren Lebensraum zu bieten. Nach Angaben des Kreises soll voraussichtlich Ende November mit den Arbeiten begonnen werden. Je nach Witterung werde es etwa zwei Monate dauern, bis die neue, etwa 89 Meter lange neue Trockenmauer ferig sein und sich harmonisch in den ehemaligen Weinhang einfügen. Soll. Wie Projektleiter Dr. Christoph Rothenwöhrer herausstellt, müssen sich Trockenmauern einige Jahre entwickeln, um als Lebensraum voll zur Geltung zu kommen, nach bislang gemachten Erfahrungen würden diese jedoch schnell von Insekten und Spinnen besiedelt und dienten zudem Säugetieren und Vögeln als Unterschlupf und für den Nestbau. Auf lange Sicht hoffe man daher, dass sich am Kellerberg auch die Mauereidechse und die Schlingnatter dauerhaft ansiedeln würden.
Gebaut wird die Trockenmauer aus bergischer Grauwacke, wobei die Mauerfundament und -hinterfüllung aus grobem Schotter seien. Wichtig für die Funktion als Lebensraum für die Mauereidechse sei laut Dr. Rothenwöhrer, dass keine Barriere (Flies) zwischen Mauer und dem dahinterliegenden Erdreich eingebaut werde, da die Tiere zum Überwintern und zur Eiablage Gänge in das Erdreich graben. Das Mauerwerk werde auch nicht mit Mörtel verfugt.
Die neue Mauer ergänzt das Ensemble der beiden bereits im Jahr 2022 hergestellten Mauern am Kellerberg. Insgesamt entstehen so 211 Meter an Trockenmauern beziehungsweise 241,5 Quadratmeter an neuem Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Am Kellerberg sind noch Reste alter Trockenmauern vorhanden. Sie sind ein typisches Element der dortigen, durch Wein- und Obstanbau geprägten Landschaft. Mit der neuen Trockenmauer entsteht so auch ein für die Siebengebirgshänge typisches Landschaftselement. |