Das Kreisveterinäramt des Rhein-Sieg-Kreises möchte eindringlich darauf hinweisen, dass nicht nur der Mensch bei praller Sonne in Verbindung mit hohen Außentemperaturen an die Grenzen seiner körperlichen Belastung kommt, gleiches gilt auch für Tiere. Auch diese benötigten dann schattenspendende Plätze und ausreichend Wasser.
Daher sollten auch Nutztiere wie Rinder, Pferde, Schafe, Ziegen, aber auch andere Tiere, die sich auf der Weide befinden, Möglichkeiten haben nicht nur Schatten aufzusuchen, sondern auch an jederzeit genügend zur Verfügung stehendes frisches Wasser heranzukommen. Bei ausgedehnten Hitzeperioden benötigen die Tiere das Mehrfache ihres üblichen Wasserbedarfes.
Gleiches gelte aber auch bei in Käfigen gehaltenen Kleintieren. Auch dort könntees aufgrund direkter Sonneneinstrahlung und fehlender Lüftung zu einem Hitzestau kommen. Im Falle von Tieren in Käfigen kann an sich damit behelfen, die Käfige in den Schatten zu bringen oder etwa mit einem Sonnenschirm für eine zusätzliche Beschattung zu sorgen. Allerdings sollten die Tierhalter dabei bedenken, dass die Sonne im Laufe des Tages wandert und das Schattenspendende im Tagesverlauf entsprechend angepasst werden sollte.
Auch weist der Kreis in diesem Zusammenhang auf eine leider verstärkt um sich greifende Unsitte hin. Da nimmt man „seinen Liebling“ möglicherweise zum Einkaufen oder anderen Aktivitäten schon im Auto mit, und lässt das Tier dann im Auto. Die Scheiben sind „natürlich“ hoch, etwa um sich vor Langfingern zu schützen. Dass das aber nicht für das Tier förderlich sein kann, scheinen viele aus den Augen zu verlieren. Denn das Innere des Fahrzeugs heizt sich auf, das Tier dürstet.
Anders als der Mensch können Hunde aber nicht am ganzen Körper schwitzen, sondern haben nur an den Pfoten Schweißdrüsen und regulieren ihre Körpertemperatur durch Hecheln. Dabei verlieren die Tiere jedoch viel Flüssigkeit. Auch bei einem nur kurzen Einkauf kann das Auto je nach Außentemperatur für die darin zurückgelassenen Tiere schnell zur tödlichen Falle werden. Die Folge sind Sauerstoffmangel, Übelkeit, Kreislaufprobleme mit anschließendem Kreislaufversagen. Im schlimmsten Fall kann die Hitze zum qualvollen Tod des Tieres führen.
Daher sei es wichtig die Warnsignale für einen Hitzeschlag bei den Tieren rechtzeitig zu erkennen. Beim Hund sind dies etwa starkes Hecheln, Erbrechen, Durchfall, Taumeln oder Krämpfe sowie Bewusstlosigkeit. Treten diese Symptome auf, gilt es rasch zu handeln, das Tier muss dann sofort in den Schatten gebracht werden und Erste-Hilfe-Maßnahmen erfolgen: Dem Tier langsam erst die Beine, dann den Körper mit feuchten Tüchern oder Decken kühlen und nur bei Bewusstsein Wasser anbieten. Anschließend sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden, denn es besteht Lebensgefahr!
Aber auch andere Tiere, etwa Hühner, können bei extremer Hitze einen Hitzschlag erleiden. Um diesem auch hier vorzubeugen, brauchen die Tiere Büsche oder Schattenplätze im Auslauf und einen gut durchlüfteten Stall. Erwachsene Wollschafe sollten auf jeden Fall einmal im Jahr geschoren werden. |