Im Rhein-Sieg-Kreis ist dieser Tage das Pilotprojekt „chance 7“ vierbeiniger „Mitarbeiter“ im Siebengebirge zuende gegangen. Rund 200 Schafe und 20 Ziegen einer Wanderschafherde aus Remagen hatten seit April zwischen Ennert in Bonn und dem Eulenberg bei Hennef verschiedene naturschutzfachlich bedeutsamer Flächen beweidet. Ziel sei laut Jörg Bambeck, dem Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz, gewesen die Flächen offen zu halten. Damit würden Habitate seltener Tier- und Pflanzenarten erhalten und gefördert sowie der Biotopverbund begünstigt.
Auch für Erholungssuchende habe die Herde Gutes getan, da sie dazu beigetragen habe, dass Aussichtspunkte mit Blick ins Rheintal nicht überwucherten. Die von den Tieren beweideten Flächen wären laut Bambeck manuell oder maschinell kaum zu pflegen, da sie oft steil und steinig seien.
Insgesamt beweideten die Tiere bis Anfang Oktober rund 35 Hektar, darunter brachgefallene Weinberge, ehemalige Steinbrüche, Heideflächen, blütenreiche Magerwiesen und Waldwiesen. Die Beweidungsflächen lagen in Königswinter, Bad Honnef und im rechtsrheinischen Bereich von Bonn (Ennert).
Im Laufe des Projekts verdopplelte sich die Herde auf 420 Schafe und Ziegen, drei Hüte- und Herdenschutzhunde sowie einen Esel. Die Tiere wurde nachts durch Elektrozäune geschützt und von den Hunden bewacht. Wolfsangriffe auf die Herde hätten keine stattgefunden. Vereinzelt sei es zwar zu Problemen mit freilaufenden Hunden gekommen, wobei die Schafherde angriffen und Lämmer verletzt wurden. Zudem sogen sich zwei Schafe im Steinbruch Stingenberg an Scherben von achtlos weggeworfenen Glasflaschen Verletzungen zu. |