An vielen Orten im Gebiet des Rhein-Sieg-Kreises, etwa zwischen Siegburg und Lohmar, wird gebuddelt, gebaggert und gebaut, nur der Bereich zwischen Seelscheid bzw. Heister und Pohlhausen wird seit Jahren - ach Jahrzehnten (!) – geradezu stiefmütterlich behandelt!
Die Bundesstraße 56 zwischen Seelscheid und Pohlhausen wird auch von Radfahrern – und gemeint sind hierbei keineswegs nicht etwa diese Pseudo-Radrennfahrer, die verbotenerweise (!) statt des vorgeschriebenen Radweges die Fahrbahn benutzen - stark frequentiert. Auch nicht gemeint sind diejenigen Radfahrer, die ab der Tankstelle Mundorf den Radweg in verkehrter Richtung nach Seelscheid benutzen.
Während bis zur Ortschaft Heister, wo sich seit einiger Zeit der Sportplatz befindet, ein Fahrradweg existiert, sieht die Situation zwischen Heister und Pohlhausen nämlich weiterhin bescheiden aus. Ab der Kreuzung Heister müssen Fahrradfahrer nämlich auf die Bundesstraße und sich somit dem automobilen Verkehr aussetzen. Zahlreiche Autofahrer nehmen auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer wenig bis gar kein Rücksicht, rauschen entweder knapp an diesen vorbei oder hupen rücksichtslos. Von dem, was sie eigentlich beim Führerschein im Hinblick auf die Straßenverkehrsordnung (StVO) gelernt haben sollten, scheint jedenfalls nicht viel hängen geblieben zu sein. Fast hat es den Eindruck, dass so mancher Autofahrer seine Lizenz nicht auf ordentlichem Wege erworben, sondern im Rahmen irgendeiner Lotterie gewonnen zu haben. Um welche Arten von Lotterien oder Preisausschreiben es sich dabei jedoch handelt, ist fraglich.
Jedenfalls scheint überall Geld für Fahrradwege da zu sein, nur zwischen Heister und Pohlhausen ist selbiges seit über 30 Jahren wohl nicht der Fall. Selbst der Tod einer älteren Radfahrerin am Tag der Kommunalwahl 2009 brachte scheinbar kein Umdenken bei den Verantwortlichen. Schließlich handele es sich ja um eine Bundesstraße, wird gesagt. Da sei Man nicht zuständig. Ja, wenn es die gewählten kommunalen Politiker, oder diejenigen, die sich dafür halten so nennen und dafür Geld bekommen, nicht tun, ja wer denn dann? Soll der einzelne Bürger etwa sich darum kümmern? Dann könnte man die Kommunalpolitiker ersatzlos abschaffen!
Da hilft es den Radfahrern wenig, dass die verantwortlichen Stellen des Straßenverkehrs zwar regelmäßig drei- bis viermal im Jahr Messungen möglicher Trassen vornehmen, dann aber doch nichts passiert. Nach letzten Sachstrand soll 2012 etwas für Radfahrer und Anlieger in diesem Bereich getan werden. Mittlerweile haben wir Mai 2012, passiert ist in den letzten vier Monaten aber bislang nichts! Nachfragen bei der zuständigen Stelle in Neunkirchen führen zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis, „da man ja ohnehin nicht zuständig sei“. Sobald aber der Weg von Neunkirchen über Wolperath nach Allner betroffen sein könnte, werden plötzlich alle Hebel in Bewegung gesetzt. Noch Fragen? In Lohmar und Siegburg jedenfalls scheinen Kommunalpolitiker das zu tun, wofür sie von den Bürgern gewählt worden sind! (za) |