Wie schon seit drei Jahrzehnten zur Tradition geworden, findet am ersten Freitag im Mai in Köln ein Mannschaftslauf statt, der von der DKV-Versicherung gesponsort wird. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Rhein-Energie-Stadion ging es 2011 bei der mittlerweile 31. Auflage um den Adenauer Weiher. Nach Modifizierung der Strecke im Jahr 2010 waren vier Runden á 3.750 Meter zu absolvieren. Auch das Wetter spielte, wie auch schon seit Jahren, wieder mit, denn bei frühlingshaften Temperaturen schien die Sonne vom nahezu wolkenlosen Himmel. Der liebe Gott scheint also ein Herz für sportlich Ambitionierte zu haben, denn schon beim Bonner Marathon brannte die Sonne vom azurblauen Himmel.
Im Gegensatz zu den vergangenen Veranstaltungen wurden die sechs Teams diesmal nicht irgendwie zusammengelost, sondern in chronologischer Reihenfolge los geschickt. Somit konnte sich jedes der späteren Teams ausrechnen, wann es dran war, denn im Minutenabstand ging es los. Bei rund 230 Mannschaften und fünf Läufern je Team knubbelten sich zwischenzeitlich auch mal bis zu 1.300 Läufer.
Und doch kommen sich die Läufer nicht `in die Haare´. Das hängt vielleicht mit dem Motto zusammen, das da lautet „miteinander statt gegeneinander“. Und dies bedeuten (oder soll dies zumindest eigentlich), dass einmal nicht die Jagd nach (Best-)Zeiten, sondern das kameradschaftliche oder mannschaftliche Erlebnis im Vordergrund stehen und das „schwächste Glied“ des jeweiligen Teams das Tempo seiner Mannschaft vorgibt. Das trifft wohl auch auf die meisten Teams zu, für welche die erzielte Zeit letztlich noch nicht mal nebensächliche Bedeutung hat. Man will einfach zusammen laufen und gemeinsam Spaß haben, was man neudeutsch auch gerne als „Event-Erlebnis“ bezeichnet. Da wird dann nicht verbissen um jeden Meter gekämpft, sondern locker gelaufen, bei so manchen untereinander erzählt oder auch schon mal das ein oder andere Teams beim Heran- und Vorbeilaufen freundschaftlich geneckt. Auf der anderen Seite gibt es wie gesagt auch diejenigen, die trotz offiziell propagiertem Spaß-Charakter mit größter Ernsthaftigkeit und Verbissenheit an die Sache gehen und scheinbar alles daran legen einen der dennoch ausgelobten Preise für die Erstplatzierten zu erlagen. Für derartige Sportstreber scheint es geradezu einer Niederlage gleich zu kommen, wenn sie nicht mindestens einen dieser drei ersten Plätze der Gesamtwertung belegen. Sie schrecken auch nicht davor zurück, sich den Weg mit „Platz da“ frei zu brüllen. Damit sind diese Mannschaften aber eigentlich vollkommen deplatziert bei diesem „Wettbewerb“.
Für einige wenige Teams hörte mit dem Zieleinlauf das Gemeinschaftserlebnis aber noch lange nicht auf. So tischten einige Teams - mehr oder weniger unabgesprochen (!) – für Teilnehmer und Sympathiesanten Nahrung in flüssiger und fester Form auf. So manch andere Teilnehmer bekamen da ganz schön große Augen, da hätten sie doch nur allzu gerne mitkonsumiert. Sicher nahm sich die ein oder andere Mannschaft nun für 2012 selbiges vor, aber bis dahin sind es ja noch rund 365 Tage ;-). Da es selbst am späteren Abend noch lauschig warm war, fanden die Ausharrenden nur schwer den Weg nach Hause. Daran änderte sich auch nichts, als M Rhein-Energie-Stadion die Lichter der vier Ecktürme ausgeschaltet wurden. (za) |