Usingen-Michelbach – Wenn man einen Spaziergang durch den Ortsteil Michelbach macht, fällt ein Haus besonders auf: Es ist das Haus der Familie Kränzler in der Waldstrasse 2. Was ist daran so besonders? An der Haus-fassade fallen in einem Strahlenkranz vier hebräische Buchstaben auf. Es sind die Buchstaben JHWH in hebräischer Schrift von rechts nach links gelesen. Diese sind auch als das Tetragramm oder Tetragrammaton bekannt.
Die vier Buchstaben stehen für den Gottesnamen, der als Jahwe oder Jehova wiedergegeben wird. Die Juden schrieben nur Konsonanten aber keine Vokale. Deshalb weiß man heute nicht mehr ganz genau, wie die Juden den Namen ausgesprochen haben und welcher der richtige ist.
Das ist auch nicht wirklich wichtig. Wäre sie es, so hätte Gott dafür gesorgt, dass sie uns erhalten geblieben wäre. Wichtig ist, dass wir Gottes Namen so gebrauchen, wie es in unserer Sprache üblich ist, und die ist eindeutig Jehova.
Bereits im Jahre 1278 wurde er von dem römischen Mönch Raymund Martini in dem Werk „Pugio Fidei“ (Dolch des Glaubens) benutzt. Zuerst in der Form von Yohoua, später als Jehova. Auch Martin Luther kannte den Gottesnamen. Im Jahre 1526 sagte er in einer Predigt über Jeremia 23, Vers 1 bis 8: „Dieser Name Jehovah, Herr, gehöret allein dem wahren Gott zu“. Im Jahre 1543 schrieb Luther mit seiner charakteristischen Offenheit: „Daß sie (die Juden) nun vorgeben, der Name Jehovah, solle unaussprechlich seyn, wissen sie nicht, was sie lallen:…Und so kann mit Federn und Tinten geschrieben werden, warum sollte er nicht auch mit dem Munde, der viel besser denn Federn und Tinten ist, genennet werden? Oder warum heißen sie ihn nicht auch unschreiblich, unleserlich, undenkerlich? Summa, es ist faul Ding“.
Schade, dass er trotz seines Wissens die Sache in seiner Bibelübersetzung nicht in Ordnung gebracht hat.
Heute zeugen Hunderte von Kirchen und öffentlichen Gebäuden, die das Tetragramm oder den Gottesnamen in Form von Jehova enthalten, dass dieser auch heute nicht ausgestorben ist.
In der Region kann man den Gottesnamen an folgenden Stellen in Butzbach erkennen:
An der evangelischen Dorfkirche von 1742 in Ebergöns. Er befindet sich in der oberen Hälfte eines Grabsteines aus dem Jahre 1602.
In Fauerbach kann man den Gottesnamen in der evangelischen Kirche von 1741 als Stuckarbeit unter der Decke in Form von Jehova sehen.
Und in Niederweisel erscheint er in Form des Tetragramms am Taufbecken der evangelisch-lutherischen Kirche.
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