ARTTRA Mitglied Thomas Mitsch besuchte vergangenes Wochenende die diesjährige Kulturhauptstadt Istanbul, die sich diesen Titel mit der Stadt Essen, stellvertretend für das Ruhrgebiet, teilt. Mitsch besuchte die Galerie Apel und traf sich mit der Galeristin Nuran Terzioglu, um sich die aktuelle Ausstellung »Es gibt noch mehr« zeigen und erklären zulassen. Die Esslinger Künstlerin Aslimay Altay Göney stellt zur Zeit in der Galerie Apel ihre Skulpturen, die in Schnitttechnik hergestellt werden, aus. Göney erzählt mit ihren Werken davon, dass die Vergangenheit auf die Zukunft verweist, von der Überschneidungsbeziehung, wobei sie jedoch auch sagt: »Es gibt noch mehr«. Es sind Arbeiten, die in einer fremden Gesellschaft sowohl in technischer Hinsicht als auch bezogen auf die Arbeit, den Zustand dazwischen zu stehen, erzählen. Göney sagte mir einmal, dass sie, nachdem sie nach Deutschland ging, sich in eine »Nomadin« zu verwandeln begann und das sich diese Gemütsverfassung auch in ihren Arbeiten wiederzuspiegeln begann. Von den »Türken in Deutschland« sprechend, wurde sie plötzlich eine von ihnen und die Ausstellung beruht darauf, dass in jedem Moment die Geschichte die eigene Geschichte zu der des anderen werden kann. Doch dies bedeute nicht, dass sie die Geschichte der nach Deutschland eingewanderten Türken erzähle. Die zwei- oder dreidimensionale räumliche Arbeiten sind noch bis Ende Juli zu sehen und ein muss für jeden Kunstreisenden der nach Istanbul fahren will. Die Galerie Apel, in einem historischem Gebäude aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts, dessen Inneres, von der Galeristin Nuran Terzioglu in mühevoller, jahrelanger Restaurationsarbeit, seiner vergangenen Charme wiedererlangte, befindet sich im Stadtgebiet Galatalsaray, in der Hayriye Cad. No. 5/2. Aslimay Altay Göney plant auch eine eigene persönliche Ausstellung in Esslingen, der Termin steht allerdings noch nicht fest.
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