Auch für Mountainbiker und Hundehalter gelten die Naturschutz-Regeln!
Eigentlich sollten allein schon neben dem gesunden Menschenverstand auch Schulbildung und allgemeine Sozialisation ausreichen, um zu wissen, dass man sich auch in der Natur so verhält, wie man es etwa auch zuhause tun würde. Und wer lebt dort schon wie in einem Saustall?
Da solch Verhalten scheinbar aber doch nicht allgemeingültig zu sein scheint, wurde im Jahr 2013 ein Wegeplan für das Siebengebirge erstellt. Dieser legt fest, dass, was eigentlich selbstverständlich sein sollte, nur entsprechend gekennzeichnete Wege begangen und/oder befahren werden dürfen. So kennzeichnet ein rotes Dreieck etwa einen Wanderweg, ein gelbes Dreieck erlaubt das Radfahren, blaue Dreiecke markieren Reitwege. Ehemalige Pfade und Wege ohne Markierung dürfen hingegen ebensowenig nicht genutzt werden, wie auch das querfeldein Marschieren oder fahren untersagt ist.
Leider aber halten sich nicht eben wohl alle Erholungssuchenden im Siebengebirge an diese allgemeingültigen Regeln, denn in letzter Zeit häuften sich bei den zuständigen Behörden besonders die Klagen über Fahrerinnen und Fahrer von Mountainbikes sowie freilaufende Hunde, und das immerhin im ältesten Waldnaturschutzgebiet Deutschlands. Daher entschlossen sich die Untere Naturschutzbehörde des Rhein-Sieg-Kreises zusammen mit dem Forstamt Rhein-Sieg-Erft und den Ordnungsämtern der Städte Bad Honnef und Königswinter Kontrollen durchzuführen und gegebenenfalls Verwarngelder zu erheben, was dann auch in mehreren Fällen der Fall war. So konnten etwa zehn Biker auf ihr Fehlverhalten aufmerksam gemacht werden und müssen nun jeweils ein Bußgeld in Höhe von 55 Euro entrichten. Ein 16-jähriger Fahrer musste sogar zweimal verwarnt werden. Die Reaktionen auf die unangekündigte Kontrollaktion waren dabei recht unterschiedlich, einige zeigten sich einsichtig und akzeptierten das Verwarngeld, andere beschwerten sich und wollten nicht verstehen, dass auch sie sich im Siebengebirge an Regeln zu halten haben.
Obwohl Bikern im Siebengebirge rund 104 Kilometer Radweg zur Verfügung stehen, würden dennoch immer wieder verbotene Trails genutzt. Die Folgen seien erschreckend bis dramatisch, es neben Wurzelschäden an Bäumen und Abspülungen an Erdreich auch immer wieder zu Beinaheunfälle mit sich korrekt verhaltenden Wanderern komme. Und dabei seien die bis zu fünf von freilaufenden Hunden gewilderten Rehen jährlich noch gar nicht berücksichtigt. In diesen Zusammenhang gehört dann sicherlich auch der „in schöner Regelmäßigkeit“ häufig zutage tretende Verstoß von Hundehaltern dem eigentlich geltenden Leinenzwang auch in Naturschutzgebieten oder Wäldern Folge zu leisten. Freilaufende Hunde stellen für Andere immer wieder ein grundlegendes Ärgernis dar!
Ein derartiges Verhalten sei, so Rainer Kötterheinrich vom Amt für Umwelt und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises nicht mehr hinnehmbar. Nach seinen Worten sollten sich die Menschen im Siebengebirge erholen können. Doch sei es zudem in erster Linie ein Naturschutzgebiet, in dem Regeln gelten. Thomas-Hans Deckert vom Forstamt Rhein-Sieg-Erft ergänzt, dass er sich frage wie weit die Toleranzgrenze der Naturschutz- und Forstbehörden dann noch reichen solle, wenn die Besucher des Siebengebirges trotz aller öffentlichen Appelle keinerlei Toleranz gegenüber der in Europa einzigartigen Natur zeigten.
Naturschutz- und Forstbehörde kündigten weitere Aktionstage im Siebengebirge und in anderen Schutzgebieten des Rhein-Sieg-Kreises an. |
