Eigentlich erstaunlich, dass es so lange gedauert hat, aber endlich haben es wohl auch die Verantwortlichen im Amt für Umwelt- und Naturschutz festgestellt, die Natur, der Wald, vor allem aber auch die Naturschutzgebiete, verkommen immer mehr zu einer Müllkippe - hier etwa mal ein weggeworfener Plastikstuhl oder ganze Zimmereinrichtungen, dort ein entsorgter Kühl- oder Gefrierschrank,leere oder sogar noch gefüllte Farbeimer oder auch schon mal ein wild abgestelltes und vor sich dahin rottendes Auto.
Die Zahl von Menschen, welche die eigentlich zur Erholung und Entspannung für die Allgemeinheit gedachten „Erholungsräume“ zweckentfremden und als scheinbar „kostenlose Müllkippe“ nutzen, frei nach dem Motto, „was geht mich mein nicht mehr Benötigtes an“, steigt. Und dabei beschränkt sich die Sichtweise des Amtes für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises sogar eigentlich vornehmlich nur auf die Naturschutzgebiete! Rainer Kötterheinrich, Leiter des Amtes, fordert die Einhaltung der (eigentlich, oder eben auch nicht!) klare(n) Verhaltensregeln, die alle Besucher beachten müssen. Da es aber so scheint, dass man sich nur an etwas zu halten scheint, wenn es einem ans Portemonnaie geht, soll ein neu eingerichteter Umweltordnungsdienst zumindest in den Naturschutzgebieten unterwegs sein und das Verhalten der Erholungssuchenden kontrollieren. Gleichzeitig soll es zusätzliche Schwerpunktaktionen geben, an denen die Polizei und die Ordnungsämter der Städte und Gemeinden teilnehmen. Wenn es sein muss, sollen auch „Knöllchen“ verteilt werden, denn Ermahnungen der Naturschutzwarte alleine fruchten oft leider nicht. Verständlicherweise und nachvollziehbar, will Kötterheinrich aber auch nicht verraten, wann diese Aktionen durchgeführt werden. Schließlich sollen die Umwetfrevler inflagranti ertappt werden.
Wie genau man sich im Naturschutzgebiet zu verhalten hat, können Besucher vor Ort in den Naturschutzgebieten nachlesen, da an fast allen Eingängen der zu den Naturschutzgebiete, im Siebengebirge, an der Sieg, in der Wahner Heide, am Rodderberg und auch anderswo, entsprechende Schilder hierüber informieren. Eigentlich aber auch eine überflüssige Maßnahme, denn wenn man sich in den Naturschutzgebieten so verhält wie etwa zu Hause, sollte jeder wissen, was zu tun ist. Oder lebt man etwa zu Hause in oder auf einer Müllkippe? Jedenfalls sind die Informationen zwar als Bitten formuliert, aber deswegen trotzdem zu befolgen, wie Kötterheinrich klarstellt.
Aber nicht nur achtlos oder bewusst weggeworfener Müll stellt ein Problem dar, gleiches gilt auch für Mountainbiker, welche die Wege verlassen, oder Leute, die ihre Hunde trotz Anleinpflicht ohne Leine laufen lassen. Schade, dass es erst so weit kommen musste! Eigentlich könnten die für diese Dienste abzustellenden Personen für die Allgemeinheit sicherlich wichtigere Dinge erledigen! Es bleibt jetzt nur die Hoffnung, dass mit dieser Maßnahme dann auch genügend Umweltfrevler ertappt und dann entsprechend kräftig zur Kasse gebeten werden! |