Die Spendenaktion der Theatergesellschaft zur Anschaffung einer Celesta ist erfolgreich abgeschlossen. GMD Victor Puhl ist es gelungen, dass die Theaterfreunde dem Saarbrücker Theater ein hervorragendes Instrument abkaufen konnten und es generalüberholt dem Theater Trier und dem Philharmonischen Orchester übergeben konnten.
Am Samstagmorgen, 1. Juli um 11 Uhr bedanken sich Victor Puhl und sein Or-chester bei allen Theaterfreunden mit einem „Private Concert“ im Theaterfoyer. Alle Theaterfreunde und Unterstützer sind eingeladen, sich an diesem ganz be-sonderen Konzert mit der Celesta zu erfreuen. Rund 40 Minuten stellen die Mu-siker bekannte Musikstücke vor, in denen das „himmlische Glockenspiel“ zum Einsatz kommt. Der Eintritt ist frei.
Kaum jemand kennt den Namen des Instruments, aber alle Musikfreunde haben die himmlischen Klänge zum anmutigen Tanz der Zuckerfee in der berühmten Nussknacker Suite im Ohr. Dieser Klang kann nun auch im Trierer Theater erklin-gen. Die Gesellschaft der Freunde des Trierer Theaters stellte das Startkapital von 4.500 Euro. Über 100 weitere Unterstützer spendeten insgesamt zusätzliche 5.000 Euro. „Der Ankauf des Saarbrücker Instrumentes erwies sich als echter Glücksfall,“ so die Vorsitzende der Trierer Theatergesellschaft Hiltrud Zock. „Vic-tor Puhl hat so gut verhandelt, dass wir nach der Generalüberholung des Instru-mentes sogar noch Geld übrighatten, um auch noch zwei Pauken des Orchesters wieder instand setzen zu lassen. Die Anschaffung der Celesta ist eine nachhaltige Förderung, die unserem Theater für viele Jahre bessere Möglichkeiten im Kon-zertbereich und im Musiktheater erschließen wird. Sie ist daher ganz im Sinne unserer rund 400 Mitglieder.“
In diesem Jahr haben die Theaterfreunde bereits mit 10.000 Euro die neue Kin-derbühne, den Trierer Musical Award und das Elevenprogramm gefördert. „Ne-ben unseren Mitgliedsbeiträgen erhalten wir immer wieder Zuwendungen von Menschen aus der Region, denen das Theater am Herzen liegt,“ so Zock. „Hier war eine gute Gelegenheit, dass wir uns gemeinsam für eine sinnvolle Anschaf-fung einsetzen, die unser Theater als Kulturgut weit über 10 Jahre stärken wird.“
HINTERGRUND
Die Celesta ähnelt einem Harmonium. Der unverwechselbare Klang des Tasten-instruments wird durch seine ganz besondere Mechanik erzeugt: Durch Tasten-druck wird ein Filzhammer ausgelöst, der von oben auf eine Klangplatte aus Stahl schlägt. Unter der Klangplatte befindet sich ein Resonator aus Holz. *
Die Töne einer Celesta ähneln einem Glockenspiel, allerdings mit einer viel wei-cheren Klangfarbe. Der Name kommt vom französischen Céleste, was „die Himmlische“ bedeutet - eine Anspielung auf den zarten Klang des Instrumentes. Wikipedia weist darauf hin, dass die Celesta Nr. 1, ein Orchestermodell, zum ers-ten Mal auf der Weltausstellung in Paris 1889 der Öffentlichkeit präsentiert wur-de. Tschaikowski war 1891 vom einzigartigen Klang der Celesta fasziniert und bestellte sofort ein Instrument. Als Teil seiner Nussknacker Suite komponierte Tschaikowski den Tanz der Zuckerfee mit dem weltberühmten Solopart für die Celesta. Die Weltpremiere dieses Balletts im Mariinsky Theater in St. Petersburg im Dezember 1892 bedeutete den internationalen Durchbruch des Instruments. Seitdem hat der Klang der Celesta zahlreiche nachfolgende Komponistengenera-tionen fasziniert.
* Die Celesta wurde im Jahre 1886 von Victor Mustel in Paris erfunden und von ihm auch im selben Jahr patentiert. In diesem Patent ist auch der Name Celesta festgelegt, den sich Victor Mustel eigens für dieses neue Instrument ausgedacht hatte. In seinem Patent weist Victor Mustel ausdrücklich darauf hin, dass sich die Celesta-Mechanik elementar von einer Klavier-Mechanik (die Hämmer schlagen die Saiten von der Seite an) oder einer Flügel-Mechanik (die Hämmer schlagen die Saiten von unten an) unterscheidet.
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