Wer ohne Rezept Valium kaufen will, findet im Internet viele Angebote. Google liefert tausende Ergebnisse. Ein Teil davon sind Apotheken, die Rezepte von dubiosen Chat-Ärzten akzeptieren. Manche Seiten verzichten auf das Rezept sogar ganz. Da solche Shops die gesetzlichen Regeln ignorieren, sind sie Ärzten und Politikern ein Dorn im Auge. Dagegen tun kann man kaum etwas – außer durch gute Informationen zur Aufklärung der Zielgruppen beizutragen.
Der Wirkstoff von Valium, heißt Diazepam. Er zählt zur Gruppe der Benzodiazepine. Er sediert, löst Ängste, entspannt die Muskeln und löst Krämpfe. Leider macht er schnell abhängig. Es gibt ihn in Form von Tabletten und Tropfen, als Injektion, als Zäpfchen und sogar als Klistier. Zum Einsatz kommt er vor allem bei schweren Formen von Angst und Stress. Auch bei Epilepsie, Muskelkrämpfen und Fieberkrämpfen bei Kindern kann es gegeben werden. Eine weitere Anwendung ist die Phase des Entzugs beim Absetzen von Alkohol. Bei Tetanus, in der Geburtshilfe und bei Komplikationen in der Schwangerschaft (Präeklampsie und Eklampsie) leistet es ebenfalls gute Dienste. Bei Operationen ist es zur Anästhesie bzw. zur Sedierung vor kleineren Eingriffen geeignet.
Die wichtigste Indikation für Valium sind akute Angstzustände. Für die Praxis sind neben Diazepam auch Lorazepam und Oxazepam eine gute Wahl. Als Schlafmittel ist es nur bedingt geeignet, weil es auch am nächsten Tag noch müde macht. Es ist daher nur in Ausnahmen – etwa bei schwerer akuter Schlaflosigkeit – und für kurze Zeit (ein paar Nächte) in Betracht zu ziehen. Als Alternativen kommen daher oft Lormetazepam, Temazepam sowie die Z-Substanzen Zolpidem und Zopiclon zum Einsatz. Diese haben in niedriger Dosis kaum noch eine Wirkungen am nächsten Tag.
Im Alkoholentzug kann Valium zur Linderung der Symptome gegeben werden, die in der akuten Phase auftreten. Bei der Behandlung von Krämpfen ist Baclofen die erste Wahl, denn es hat weniger Nebenwirkungen. Das Anwendungsgebiet von Diazepam ist in diesem Bereich auf wenige Fälle beschränkt. Diese sind in erster Linie Krämpfe bei nicht gehfähigen Patienten mit neurologischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Schlaganfall, Defekten des Rückenmarks oder cerebraler Parese.
Nimmt man mehrere Medikamente zur gleichen Zeit, kann sich die Wirkung ändern. So ist es auch hier. Alkohol und andere dämpfende Mittel erhöhen die Wirkung von Valium. Mit Clozapin können Hypotonie, Koma und Herzstillstand die Folge sein. Die Euphorie und damit die Suchtgefahr von Opioiden steigt. Mit Disulfiram, mit oralen Kontrazeptiva sowie mit Substanzen, die die Aktivität der Leber hemmen (u. a. Cimetidin, Ketoconazol, Fluconazol, Itraconazol, Voriconazol, Ciprofloxacin, Isoniazid, Fluvoxamin, Fluoxetin, Omeprazol und manche antivirale Mittel, aber auch der Saft der Grapefruit) muss man mit einer längeren und tieferen Sedierung rechnen. Rifampicin, Corticoide, Phenytoin, Carbamazepin und Phenobarbital können die Wirkung von Diazepam hemmen. Valproinsäure erhöht die Menge des Wirkstoffs im Plasma, die Halbwertszeit ändert sich aber nicht. Nimmt man es mit Lithium, ist im Hinblick auf eine etwaige Hypothermie Vorsicht geboten. Niedrig dosiertes Theophyllin kann die Wirkung von Valium verstärken. Es gibt Hinweise, dass sich die Wirkung von Levodopa verringern kann. Valium hat außerdem Wechselwirkungen mit HIV- und COVID-19-Medikamenten
Wer ohne Rezept Valium kaufen will, findet in jeder größeren Stadt mit wenig Mühe Bezugsquellen in der Drogenszene. Oft müssen sich die Interessenten noch nicht mal vom Sofa erheben, das Internet macht es möglich. Im Darknet, in Telegram-Gruppen und sogar im öffentlichen Internet gibt es Angebote wie Sand am Meer. Drogenexperten sehen die Entwicklung mit Sorge, den insbesondere im Zuge der Ausgangsbeschränkungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie ist ein neuer und jüngerer Kundenkreis auf diese Online-Angebote aufmerksam geworden. Die Folgen werden wohl erst in einigen Jahren in den Statistiken der Gesundheitsbehörden zu sehen sein.
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