Der neue, facettenreiche und emotionale Herbstroman aus der Feder von Gabriele Ketterl
Mit Buch Nummer 20 betritt die Münchner Autorin gefühlt Neuland. Ein Kindheitstrauma und der Umgang damit. Ein sehr ernstes Thema, das sie hier aufgreift.
Die Umsetzung ist absolut gelungen. Weder zu dramatisch noch jemals in den Kitsch abrutschend, wird die Geschichte von Eleonora Alisi (Nella) erzählt, Tochter einer einst grandiosen Primaballerina und eines weltbekannten Tenors.
Während die Mutter verzweifelt versucht nach Sternen zu greifen, die für sie schon lange nicht mehr erreichbar sind, liebt der erfolgreiche Vater sein Kind über alles. Ein dramatischer Flugzeugabsturz lässt Nella allein mit der hysterischen, cholerisch veranlagten Mutter zurück. Nur Dank ihrer liebevollen Kinderfrau, der geduldigen, einstigen Agentin ihrer Mutter und einem brummigen Gärtner mit großem Herz wird aus Nella eine erfolgreiche junge Frau. Die Vergangenheit lässt sie jedoch nicht los. Noch zwanzig Jahre später wacht sie von dunklen Albträumen geplagt auf, kämpft tagtäglich gegen ihre tief sitzenden Selbstzweifel.
Ausgerechnet Leander Clasen, ein selbstverliebter, gefeierter Liebling der Society ist es, in den sie sich rettungslos verliebt. Der schwedische Starautor und Fotograf ist allerdings für so manche Überraschung gut, und spätestens im Epilog verdrückt auch der hartgesottenste Leser still und heimlich ein Tränchen.
Tatsächlich jedoch, ist dies nicht das erste Buch der Autorin, in dem sie unter vermeintlich harmlosem Titel, nicht nur so ein klein wenig die Welt bewegt. Ob das korrupte, internationale Wirtschaftskonzerne (Edinburgh on the Rocks), verlogene, ja auch vor Mord nicht zurückschreckende Politiker (Venetian Vampires) sind oder ob es ihr Seitenhieb auf die Medien- und Influencerhörigkeit der vor allem jungen Menschen (Highlands mit Hindernissen) ist, sie kann’s nicht lassen und das ist gut so!
Wenn also auch Sie wissen möchten, wie man von Rom aus über das Nordlicht zur großen Liebe und einem erfüllten Leben gelangt, ist „Sommerhimmel über Rom“ ein Muss.
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