(doem) Seit zwei Jahren ist Tork P. (40) in stationärer forensischer Behandlung in Dortmund-Aplerbeck. Grund: Er wurde am Stadtgarten von "Rolex-Remplern" angegangen, schlug daraufhin aus Wut eine unbeteiligte Frau nieder, welche nach Krankenhausaufenthalt "zum Glück" wieder wohlauf ist.
Vor der Tat führte P. in der Nordstadt ein geruhsames Leben. "Ich hatte nicht die Absicht, jemals gewalttätig zu werden", beteuert P. Wie konnte es trotzdem dazu kommen? Tork P. stand vor dem Vorfall wegen psychischer Befindlichkeiten, Stress, schwerer Jugend, in psychiatrischer Behandlung und unter gesetzlicher Betreuung. (Jenes hinderte ihn nicht, etwa nach Westafrika zu reisen, auf die Philippinen oder den Nahen Osten.)
Nun stand, kurz vor der Tat, ein Betreuungswechsel an - von der wunderbaren Monika Mimberg zu Cornelia Fuchs aus Lünen. Letztere vernachlässigte ihre Betreuungspflichten eklatant, ließ P. ohne Geld etc. "Da hat P. quasi nur einen Anlass gesucht, der Unterversorgung zu entfliehen. Er entschuldigt sich bei der Geschädigten", so P.s Anwältin Sabrina Kimmeskamp von der Kanzlei Budde in Asseln.
Dennoch: P. ward schuldig gesprochen mit dem unbefristeten Naziparagraphen 63. Theoretisch könnte das lebenslange Unterbringung bedeuten. Tork P.s letztes Wort beim Prozess, welches ihm im Urteil als "wirr" attestiert ward: "Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein." Seine Tat tue ihm leid. Schuldig in allen Punkten!! Seit zwei Jahren nun ist er geschlossen untergebracht - unbefristet. |