Korridore, Fenster und ein Geheimnis im „Museo di Arte Contemporanea di Villa Croce“, Genua, Italien.
Hans Arp, Pol Bury, Daniel Spoerii, Antonio Calderara, Robert und Sonia Delaunay, Jasper Johns, Mimmo Rotella und Günther Uecker haben bereits im Museo di Arte Contemporanea di Villa Croce ihre Werke ausgestellt. Direkt am Meer, auf einem Hügel gelegen, eröffnen die Fenster dieser Villa der Jahrhundertwende in der italienischen Stadt Genua - je nach Ausrichtung - den Blick auf das Meer, den Park oder in die Stadt. Diese Aussichten, das Verwirrende an der Anordnung der Räume und ein schwarzweißer Marmorboden haben es jetzt dem deutschen Künstler Kurt Fleckenstein angetan. An diesem herausragenden Ort wollte er eine Installation realisieren, die die spezifischen Eigenheiten des Gebäudes und seiner Umgebung aufgreift.
Die Ausblicke aus den Fenstern sind das zentrale Thema. Eigentlich kann man sich gut orientieren, da das Meer nach vorne und der Park nach hinten angeordnet sind. So wird es der Besucher aber nicht erleben. In einem System aus Korridoren, einem Tunnelsystem vergleichbar, wandelt man im Halbdunkel, um immer wieder auf Fenster zu treffen, die jedoch den Orientierungssinn trügen. Plötzlich tut sich das Meer mit seinen brausenden Wellen und den vorbeiziehenden Wolken auf, jedoch nicht dort, wo es hingehört. Es befindet sich auf der Parkseite und nicht, wo es eigentlich sein sollte. Verloren und orientierungslos führt ein Irrweg durch das Tunnelsystem und man kann anhand der Ausblicke aus den Fenstern beim besten Willen nicht die Orientierung finden. „Lost in View“, so der Ausstellungstitel, gibt das Erlebnis der Besucher wieder. Das Tunnelsystem wurde ausgekleidet mit dem Muster des Marmors, so dass in diesem 80 Meter langen, labyrinthartig angelegten System, darüber hinaus auch keine Unterscheidung zwischen Wand, Decke und Boden möglich ist.
Wie Kurt Fleckenstein diese Irritationen technisch realisiert, soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Die Fahrt nach Genua ist dafür schon notwendig. Aber die ist es auch wert. Genua war nicht umsonst im Jahr 2004 Kulturhauptstadt Europas und die mittelalterliche Stadt hat darüber hinaus ihre eigenen Qualitäten. Warum also nicht ein Wochenende in Genua verbringen und sich durch die Aussichten im Museo di Arte Contemporanea di Villa Croce verwirren lassen?
Die „verwirrende“ Ausstellung findet statt vom 10.08. bis 18.09. 2011 in der Via Jacopo Ruffini 3, 161\28 Genua,
Kuratorinen Direttore Dr. Francesca Serrati und Dr. Sandra Solimano.
Weitere Informationen:
www.villacroce.museidigenova.it
http://www.kunstaspekte.de/index.php?action=webkst&kst_id=2047
www.kurt-fleckenstein.com
Tags: Kurt Fleckenstein, Genua, Hans Arp, Pol Bury, Daniel Spoerii, Antonio Calderara, Robert und Sonia Delaunay, Jasper Johns, Mimmo Rotella, Günther Uecker, Museo di Arte Contemporanea di Villa Croce
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