Die WM 2014 war für den DFB das bislang teuerste Turnier. Ohne das Finale hätte der Verband sogar Minus gemacht. Der Schatzmeister ärgert sich über die Fifa. Lesen Sie, wofür das Geld ausgegeben wurde.
Zwei Wochen ist das Finale von Rio de Janeiro nun her, das die deutsche Mannschaft 1:0 gegen die Südamerikaner gewann. Die Euphorie ist mittlerweile einer tiefen Zufriedenheit gewichen, die Weltmeister strecken derzeit die müden Beine unter zumeist südlicher Sonne aus. Auch das Fischerdörfchen Santo André im brasilianischen Bundesstaat Bahia hat sich wieder in das verwandelt, was es vor der Weltmeisterschaft war: ein wunderschönes, verschlafenes Idyll.
Die Weltmeister haben Santo André etwas Wertvolles hinterlassen: Ihre Fahrräder und Helme, mit denen sie gelegentlich durch die Gegend radelten – inklusive der Namenszüge auf dem hochwertigen Equipment. Die 25 Bikes und die Sicherheitsausrüstung im Gesamtwert von 25.000 Euro werden derzeit vor Ort versteigert, der Gewinn kommt der lokalen Grundschule zugute.
Die gute Geste macht nicht nur moralisch Sinn, sondern auch wirtschaftlich, denn ein Rücktransport wäre teuer geworden. Es war schon kostspielig genug, die Räder sowie Tausende anderer Ausrüstungsgegenstände über den Ozean zu befördern – teils in Schiffen, teils in Flugzeugen. Die WM in Brasilien war für den DFB das teuerste Turnier bislang. Rund 22 Millionen Euro beträgt der Sonderetat, den DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel zusammen mit DFB-Manager Oliver Bierhoff und Büroleiter Georg Belau aufgestellt hat. Damit war das Budget rund drei Millionen höher als bei der WM 2010 in Südafrika. Als Prämie für den Titelgewinn schüttete der Weltverband Fifa 25,7 Millionen Euro aus. |