Die 1. Vorsitzende des Akkordeon-Orchesters Wesseling Anita Brandtstäter freute sich bei der Begrüßung über viele Zuhörer, die bei herrlichem Wetter in den Stuhlreihen vor dem Musikpavillon im Wesselinger Rheinpark Platz genommen hatten. Das Rheinparkkonzert war eine von 1.300 Veranstaltungen, die am "Tag der Musik" bundesweit stattfanden.
Das Orchester unter ihrer Leitung begann das Rheinparkkonzert mit der "Discovery Fantasy" von Jan de Haan entsprechend dem Motto des Konzertes - man wollte auf Entdeckungsreise gehen und Musik verschiedener Stile, Länder und Zeiten präsentieren. Die fünfsätzige Suite variiert ein Thema einer niederländischen Fernsehsendung als Bolero, Rondeau und Intermezzo, um es im Finale - quasi als Abspann - wieder aufzugreifen. Die Dirigentin führte die Akkordeonisten präzise - sie interpretierten die verschiedenen Musik-Charaktere mit Leidenschaft und Dynamik. Und das Publikum dankte mit viel Applaus - zur Freude der Akteure.
Anita Brandtstäter führte durch das gesamte Programm mit launigen und interessanten Bemerkungen zu den einzelnen Stücken. So erläuterte sie die Szene "Auf einem persischen Markt", die der Komponist Albert W. Ketelbey mit der Programmmusik aus dem 19. Jahrhundert erzählt. Da dieses Jahr einige aktive Mitglieder leider verhindert oder krank waren, musste sie das Ensemble vom Platz der Konzertmeisterin leiten. Sonst ist es das Stück, das Gründungs- und Ehrendirigent sowie Träger der Kulturplakette Gottfried Weber gerne dirigiert.
Der Verein hatte dieses Jahr einigen Wesselinger Akkordeonschülern Gelegenheit gegeben, im Rahmen des Rheinparkkonzertes vor großem Publikum aufzutreten. Es spielten Cynthia Decaires, 11 Jahre, und Alina Komlev, 10 Jahre, Schülerinnen der Wesselinger Musiklehrerin Lilia Bender, Tango und Musette. Und Anika Derr, 12 Jahre, spielte aus "Eisenbahn" den II. Satz "Lastzug" von Jan Truhlar und die virtuose Gespenster-Jagd von Michael Wagner. Sie ist Schülerin von Undine Hölzle, der Leiterin der Musikschule Colonia.
Im Programm gab es klassische Melodien im modernen Gewand, ein Medley mit herrlichen Melodien von Richard Rodgers aus dem Musical "The Sound of Music" und für die Kinder die Musik zum Märchenfilm "Drei Nüsse für Aschenbrödel". Das Akkordeon-Orchester Wesseling spielte aber auch Originalkompositionen: den "Tango Appassionado" von Thomas Ott mit vielen Gegen- und Parallellinien der verschiedenen Stimmen und die Suite "Modische Akzente" von Hans Both aus den 1960-er Jahren. Anita Brandtstäter übernahm darin den Solo-Part.
Mit "Unvergänglichen Schlagermelodien" aus den 1930/40-er Jahren und mit Pop-/Rock-Musik ging ein schönes Konzert zu Ende. "We Are The Champions" von Queen war ein großartiges Finale, das auch gut in die Zeit passt: als Ansporn für die deutsche Nationalmannschaft, die ja am gleichen Tag noch abends antreten musste. Die Aktiven freuten sich über viel Applaus und dankten mit einer Zugabe: "Copacabana", ein flotter Samba im tollen Arrangement von Hans-Günther Kölz, war der richtige "Rausschmeißer" nach einem über anderthalb Stunden dauernden, vielfältigem Programm des Akkordeon-Orchesters Wesseling.
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