Beim Jubiläumskonzert des Akkordeon-Orchesters Wesseling am 20. November 2010 gratulierten der 1. stellvertretende Bürgermeister der Stadt Wesseling Bernd Pesch und Hans-Georg Hartkopf vom Deutschen Harmonika-Verband, Bezirk Mittelrhein, dem Verein zum 45. „Geburtstag“.
Außerdem würdigten sie besonders die Verdienste des Gründungsdirigenten Gottfried Weber aus Brühl um das kulturelle Leben Wesselings und um die Förderung des Musizierens mit dem Akkordeon in der Gemeinschaft – auch symbolisch mit einem Teller der Stadt bzw. der Ehrenmedaille in Silber. Gottfried Weber hat das Orchester mit Kindern im Alter von neun bis 14 Jahren aufgebaut. Daran erinnerte Gründungsmitglied Wolfgang Kursawe. Er verriet, dass Gottfried Weber im nächsten Jahr 80 Jahre „jung“ wird, aber „seinem“ Verein treu bleibt – als Bassspieler.
Anlass war der Stabwechsel an Anita Brandtstäter aus Köln-Sürth, die 1. Vorsitzende und Leiterin des Ensembles. Sie ist seit 1966 aktives Mitglied im Verein, seit 1970 Konzertmeisterin. Nach einem Dirigentenlehrgang 1981 unterstützt und vertritt sie Gottfried Weber. Im Februar 2008 hat sie die Probenarbeit übernommen und im Jahreskonzert 2008 ihr Debut als Dirigentin gegeben.
Das Jubiläumskonzert stand unter dem Motto „Film ab!“
Ein Querschnitt von brillanten, sehr unterschiedlichen Filmmusiken stand nach der von Gottfried Weber dirigierten Lustspiel-Ouvertüre aus dem 19. Jahrhundert auf dem Programm des Orchesters: leidenschaftlicher Tango im „Tango-Medley“ von Hans Boll, wilde Kämpfe der Piraten in der „Carribean Fantasy“ von Waldemar Lang, der Kampf zwischen Gut und Böse „vor langer Zeit“ in einer „weit, weit entfernten Galaxie“ in der Maßstäbe setzenden Musik von John Williams zu „Star Wars“, bekannte Schlager wie „Ein Freund, ein guter Freund“ im Medley „Comedian Harmonists in Concert“, interessante Musik des Jazz-Musikers Klaus-Doldinger z.B. aus „Tatort“ und „Das Boot“, „Kult-Songs“ von Simon and Garfunkel wie „Mrs. Robinson“ und „The Sound of Silence“ aus „Die Reifeprüfung“.
Das „Ensemble des Akkordeon-Orchesters Wesseling“ erweiterte das Spektrum mit der puren Lebensfreude in „Golliwoggs Cakewalk“ von Claude Debussy, Trauer im „Adagio for Strings“ von Samuel Barber von großer emotionaler Intensität, einer swingende Variante von „Hail, Holy Queen“ aus „Sister Act“, und weltbekannten Titelmelodien aus James Bond-Filmen.
Ein absolutes Highlight war die junge Anja Dijkstra, die im Gesangsblock sehr unterschiedliche populäre Songs gemeinsam mit dem Orchester interpretierte: unter anderem „What a Feeling“ von Irene Cara aus dem Tanzfilm „Flashdance“ und die inoffizielle Stadt-Hymne „New York, New York“, die zuerst Liza Minelli im gleichnamigen Film sang und später Frank Sinatra bekannt machte.
Als Überraschungen haben die Kinder Birte, Karla und Christian sowie Melanie einige Stücke mit kleinen Inszenierungen eingeleitet: sie verkleideten die Dirigentin als „Pirat“, kämpften als „Guter“ und „Böser“ gegeneinander, stritten ums Fernsehprogramm vor dem „Tatort“ und stolperten beim Vortanzen wie Alex in „Flashdance“.
Die 300 Zuhörer in der voll besetzten Aula der Lessingschule konnten nach einem abwechslungsreichen und spannenden Konzertabend und drei Zugaben guter Laune nach Hause gehen. |