„Musik macht Freu(n)de“ – unter diesem Motto hatte das Akkordeon-Orchester Wesseling ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm für das traditionelle Jahreskonzert am Samstag, 14. November 2009, vorbereitet. Der Applaus wollte auch nach drei Zugaben nicht abebben – so sehr begeisterten die gut aufgelegten Musiker mit ihrer Spielfreude die Zuhörer in der Aula der Lessingschule in Wesseling.
Zu Beginn eröffnete der Gründungsdirigent Gottfried Weber klassisch mit einer Rossini-Ouvertüre. Dann präsentierten die Musiker mitreißend die „Roumanian Fantasy“ von Francis Chagrin, die der Rumäne für Mundharmonika und großes Orchester geschrieben hat: die Gola der Akkordeon-Solistin Anita Brandtstäter klang durch die fremdartige Melodieführung, das wirkungsvolle Arrangement von Hans-Günther Kölz und die passende Registrierung sehr stilecht.
Das sechsköpfige Ensemble unter Leitung von Anita Brandtstäter, unterstützt durch Schlagzeuger Jörg Harmeth, brachte einen Querschnitt durch die Akkordeon-Orchester-Literatur – von einer rhythmisch spannenden Hochzeits-„Serenade“ des zeitgenössischen Komponisten Derek Bourgois über virtuose Musik zur irischen Tanzshow „The Lord Of The Dance“ und Jazz-Nummern vom Feinsten von Duke Ellington bis zu traumhaften Filmmelodien von Henry Mancini. Das Publikum dankte auch nach der Zugabe mit lang anhaltendem Applaus.
In der zweiten Konzerthälfte hatten die Zuhörer besondere Freude an der „Kölschen Fantasie“, die mit Themen der Rheinischen Sinfonie von Robert Schumann und den ewig jungen Liedern von Willi Ostermann ans Herz ging, und an den Rhein-Donau-Melodien im Potpourri „Fröhlicher Rhein, singende Donau“, die jeder mitsummen konnte und das Orchester professionell präzise und dynamisch zu Gehör brachte.
Spezielle Soundeffekte brachten Electronium, Keyboard und zum Schluss auch die Gitarre des Nachwuchsmusikers Tim Both bei Top-Hits der Pop-Musik, in denen es um Freundschaft geht, wie im Song des Jahres 1986 „That’s What Friends Are For“ und in einem rhythmisch und musikalisch beeindruckend präsentierten Beatles-Medley – unter anderem mit dem Song „With A Little Help From My Friends“.
Viel Freude machte es der Dirigentin und Akkordeon-Solistin Anita Brandtstäter gemeinsam mit dem Orchester mit der Komposition „Nina“ auf den Spuren des Jazz-Akkordeonisten und Orchesterleiters Fred Hector zu wandeln. Diese Liebenserklärung wurde 1983 auf dem Galakonzert des „Alpenländischen Akkordeon-Festival“ in Innsbruck uraufgeführt: von einem romantischen langsamen Walzer bis zu einem virtuosen Jazz-Waltz mit Kadenz. Und einige der Mitglieder waren damals nachhaltig beeindruckt.
Im Rahmen des Konzertes wurden vier Mitglieder für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft im Verein und im Deutschen Harmonika-Verband (DHV) geehrt: Anna Maria Bockshecker, Hans-Dieter Heus, Helmut Lück und Wolfgang Skoda. Dazu gratulierten Hans-Georg Hartkopf vom Bezirk Mittelrhein des DHV und Bürgermeister Hans-Peter Haupt.
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