Wieder einmal informierten die Polizeibehörden des Rhein-Sieg-Kreises und der Bundes(haupt)stadt Bonn angesichts der bevorstehenden „dunklen Jahreszeit“ darüber, dass wohl (leider) wieder mit einer Zunahme des unberechtigten Zugangs in Häuser und Wohnungen sowie der Entwendung fremden Eigentums zu rechnen sei. Unter dem Motto „Riege vor!“ solle die Bevölkerung daher wieder sensibilisiert werden es den kriminellen Subjekten so schwer wie möglich zu machen. Leider scheint die dunkle Jahreszeit“ jedes Jahr so unerwartet und überraschend zu kommen wie Weihnachten. Sowohl Landrat Sebastian Schuster (Rhein-Sieg-Kreis), als auch der Polizeipräsident (w) von Bonn, Ursula Brohl-Sowa, führten aus, dass in den zurückliegenden Sommermonaten zwar ein erfreulicher Rückgang an Einbrüchen eingetreten sei – dennoch gab es im Schnitt in beiden Zuständigkeitsbereichen wohl bis zu fünf täglich -, doch sei in der „dunklen Jahreszeit“ wohl leider wieder mit einem Anstieg zu rechnen. Beide Dienststellenchefs hoben hervor, dass die gute infrastrukturelle Anbindung der Region (A3, A59, A560) dies begünstige, die zumeist bandenmäßig organisierten auswärtigen (ausländischen?) Verbrecher könnten und würden so problemlos unerkannt anreisen, ihre „Brüche“ durchführen und zumeist ebenso unerkannt schnell wieder verschwinden können. „Begünstigt“ würden die Einbrüche zudem dadurch, dass die Wohnungen tagsüber leer stünden, die `Brüche´ zumeist zwischen den frühen Nachmittagsstunden bis in den frühen Abend stattfänden.
Erfreut, wenn man in diesem Zusammenhang überhaupt davon sprechen kann, zeigten sich die beiden Dienststellenleiter darüber, dass die Zahl der angezeigten Einbruchsversuche in der letzten Zeit durchaus angestiegen sei, es jedoch in der Hälfte bei Versuchen geblieben sei. Sie führen dies auf die in den letzten Jahren erfolgte Sensibilisierung der Bevölkerung und der daraufhin erfolgten Sicherung der Häuser und Wohnungen zurück. Landrat Schuster regte an, dass man neben der entsprechenden Sicherung der eigenen Wohnung auch in Deutschland dazu kommen sollte ein bereits in den USA bewährtes System des „Neighborhood watching“ zu praktizieren. Dies „auf den Nachbar achten“ impliziere mitnichten neugierig zu sein oder etwa zu `Stalken´, sondern ziele vielmehr darauf ab auf ungewöhnliche Vorkommnisse zu achten. Dies treffe etwa darauf zu, sofern sich unbekannte Autos oder Fahrzeuge mit auswärtigen Nummernschildern auffällig im Wohnbereich aufhalten, diesen durchfahren, sich dessen Insassen verdächtig in der Straße oder auf umliegenden Anwesen herumtreiben, dort herumschleichen.
Ralf Dittrich, Leiter der Direktion Kriminalität der Kreispolizeibehörde des Rhein-Sieg-Kreises, empfahl in diesem Fall nicht zu zögern umgehend die `110´ zu wählen. „Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig und aus `Angst´ (vor was auch immer) wegzuschauen“, attestierte er. Dem Mitteiler einer verdächtigen Beobachtung aufgrund einer vermeintlich falschen Alarmierung werde in keinster Weise `ein Strick´ daraus gedreht. Die Polizei sei vielmehr gerade auf Beobachtungen und Alarmierungen durch die Bevölkerung angewiesen und reagiere umgehend.
Im Zusammenhang mit der Informationsveranstaltung im „Grenzgebiet“ beider Zuständigkeitsbereiche kontrollierten über 100 Beamte beider Behörden an zahlreichen Stellen die Autos. Hierbei wurden die Fahrzeuge nach mehreren Faktoren eingeteilt. So wurde zum einen auf „typische Fahrzeugbesetzungen“ (männlich, 18-40 Jahre), aber auch männliche Besetzung mit Kindern ebenso geachtet wie Fahrzeuge mit auswärtigen/ausländischen Kennzeichen sowie „typische Fahrzeuge“ als solches. Dabei handelt es sich zumeist um ältere Modelle/Lieferwagen. |