Obwohl Schwalben ursprünglich sogenannte Felsenbrüter sind und ihre Brutplätze daher in der Regel an Klippen und Steilhängen errichten, sind die die Tiere dennoch äußerst anpassungsfähig und haben gelernt auch Hauswände oder offene Stallungen als Brutplätze zu nutzen. Während manche Hausbesitzer sich über die jährliche Ankunft der Vögel an ihren Dachvorsprüngen freuen, sehen andere darin ein Ärgernis und würden diese gerne entfernen (lassen). Denn die Schwalben können durch Nistmaterial und Kot die Hauswände verunreinigen. Dabei ließe sich dieses Problem leicht lösen, indem man in etwa 40 bis 60 cm Abstand unter dem Nest ein sogenanntes Kotbrett anbringt (anbringen lässt), das die Hinterlassenschaften der Schwalben auffängt.
Die Nester zu entfernen, ist in keine gute Idee, da verboten. Sollte dies festgestellt werden, begeht man eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro geahndet werden kann. Sowohl Mehl- als auch Rauchschwalben unterliegen nämlich dem Bundesnaturschutzgesetz und sind geschützt. Darüber hinaus ist es auch verboten, die Tiere mutwillig zu beunruhigen, zu fangen, zu verletzen oder zu töten sowie Lebensstätten wildlebender Tier- und Pflanzenarten zu beeinträchtigen oder zu zerstören.
Aktuelle Studien zeigen, dass der besagte Schutzstatus der Schwalben leider dringend nötig sei, da die Bestandszahlen in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen seien. Die Gründe dafür sollen vielfältig sein: Zum einen finden Schwalben durch den dramatischen Rückgang an Insekten immer weniger Nahrung, um ihre Brut durchzufüttern, zum anderen schwindet das Brutplatzangebot, wenn die Schwalben durch Flatterbändchen oder gespannte Drähte vertrieben werden.
Nisthilfen als Artenschutz-Hilfe
Wer diesem Trend entgegenwirken und den Schwalben helfen möchte, kann Nisthilfen anbringen, die von den Tieren gerne angenommen werden. Hierzu finden sich zahlreiche Angebote im Handel. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass Rauch- und Mehlschwalbe hinsichtlich der Form des Nestes und des Standortes unterschiedliche Ansprüche haben. Während Mehlschwalben stets in geschlossenen Nestern an Außenfassaden von Gebäuden brüten, findet man die offenen, schalenförmigen Nester der Rauchschwalbe innerhalb von Gebäuden wie beispielsweise offenen Kuhställen. |