Es hat nur bedingt etwas mit dem Klimawandel zu tun, denn Unwetter gab es schon immer, nur der Klimawandel soll dafür sorgen, dass sie zunehmen. Bisher war es scheinbar so, dass man dann im Sommer vor allem Gegenstände, die draußen ungesichert waren, festmachte. Aber nicht nur Gegenstände sollten dingfest gemacht werden! Auch man selbst sollte nicht leichtsinnig sein oder werden, Stichwort:Eigensicherung! Das Amt für Bevölkerungsschutz des Rhein-Sieg-Kreises hat hierfür Tipps zum richtigen Verhalten während eines Gewitters zusammengestellt. Denn sofern ein Blitz einen Menschen trifft, hat dieser er kaum eine Überlebenschance. Innerhalb von nur 0,02 Sekunden können bis zu 100 Millionen Volt und mehrere 10.000 Ampere auf den Körper einwirken. Und es halten sich hartnäckig Trugschlüsse, bei denen man sich auf Dinge beruft, welche jedweden physikalischen Prinzipien widersprechen, auch wenn sie hin und wieder gut ausgegangen sein mögen. Etwa dass fernes Donnergrollen lokale Blitzeinschläge ausschließt. Auch wenn das Donnern nur in der Entfernung zu hören und noch keine Erhellung am Himmel zu sehen ist, kann das Gewitter trotzdem bereits ganz nah sein. Am sichersten ist es bei Gewittern sich in Gebäuden aufzuhalten oder dorthin zu begeben, oder in einem Auto. Zum einen schützen Häuser durch ihre Konstruktion vor gefährlichen Überspannungen. Zudem sind öffentliche Gebäude üblicherweise mit Blitzschutzanlagen ausgestattet. Zum anderen schirmen Autos durch ihre Karosserie elektromagnetische Felder ab und wirken so wie ein faradayscher Käfig.
Nichtsdestotrotz ist Vorsicht geboten: Baden, Duschen und Telefonieren sollten während des Gewitters auf jeden Fall vermieden werden. Auch von Metall und Wasserleitungen sollte man Abstand halten. Elektrische Geräte sollten vorsichtshalber vom Strom genommen werden. Häufiger werden diese bei einem Blitzeinschlag stark beschädigt. Denn es gibt noch viele Häuser, in denen zwar ein Blitzableiter, jedoch kein Fehlerstrom-Schutzschalter - kurz FI-Schalter genannt - verbaut wurde.
Wer aber im Freien unterwegs ist, sollte unbedingt wichtige Vorsichtsmaßnahmen beachten.
- So sollte man sich bei einem Gewitter nicht etwa unter Bäume stellen, am besten Abstand von diesen halten. Denn Blitze schlagen immer wieder in alleinstehende, hohe Bäume ein. Diese Spannung wird dann über den Boden weitergeleitet und das kann für eine unter dem Baum stehende Person tödlich enden. Auch sollte man dem Blitz so wenig Angriffsfläche bieten wie möglich. So sollte man Beine und Füße eng aneinander halten und in die Hocke gehen. Vermeiden sollte man ferner Anhöhen, Berggipfel und Türme. Befindet man sich auf solchen, sollte man schon bei einem aufziehenden Gewitter den umgehenden Abstieg antreten..
- Wer sich im Schwimmbad, See oder Fluss aufhält, sollte sofort bzw. schnellstmöglich das Wasser verlassen. Blitze breiten sich im Wasser explosionsartig aus, das `kühle Nass´ würde zur tödlichen Falle werden.
- Aber auch Mobiltelefone und Fahrräder sollte man meiden. Das ist kein Witz! Zwar ziehen Mobiltelefone und Fahrräder Blitze nicht an, aber wenn er dort einschlägt, dann leiten die Metallgegenstände den Strom besonders gut weiter, was zu massiven Verbrennungen führen kann.
- Sofern mehrere Personen zusammen unterwegs sind, sollten diese auf Abstand zueinander gehen. - Auch vom Davonrennen wird tunlichst abgeraten. Stattdessen sollte man sich in hüpfenden Bewegungen fortbewegen. Denn sofern ein Blitz mehrere Meter entfernt in den Boden einschlägt, droht durch die sogenannte Schrittspannung Lebensgefahr. Von der Einschlagstelle aus breitet sich die Spannung kreisförmig aus und verliert dabei an Stärke. Stehen die Füße während man gerade einen Schritt macht auseinander, besteht zwischen ihnen ein Spannungsunterschied. So kann der Strom durch den Körper fließen.
Aber auch für Außenstehende, Zeugen eines Blitzeinschlages, gibt es hilfreiche Tipps: Sollte man Zeuge davon werden, wie ein Mensch von einem Blitz getroffen wird, sollte man umgehend Erste Hilfe leisten und zudem Notruf wählen, denn ein Blitzschlag kann zu einem Herz- und Atemstillstand führen, einuleitende Sofortmaßnahmen sind daher für das Opfer lebenswichtig.
Bei Bewusstlosigkeit sollte die Person in die stabile Seitenlage gebracht und die Atmung kontrolliert werden. Ist eine Herzdruckmassage als Sofortmaßnahme notwendig, sollte diese unbedingt umgehend bis zum Eintreffen des alarmierten Fachpersonals durchgeführt werden. Dazu wird der Brustkorb in der Mitte (dem knöchernen Teil zwischen den nach rechts und links abzweigenden Rippen, auch Sternum genannt) etwa 5 bis 6 Zentimeter 100 Mal pro Minute niedergedrückt. |
