Anfang März stellte Landrat Sebastian Schuster , Leiter der Kreispolizeibehörde des Rhein-Sieg-Kreises, zusammen mit dem Leiter der Direktion Kriminalität, seinem Namensvetter Kriminaldirektor Dirk Schuster, die Kriminalstatistik 2020 seines Zuständigkeitsbereichs vor. Dabei zeigte er sich durchaus erfreut darüber, dass die Zahlen auch in dem Betrachtungszeitraum eine durchweg positive Tendenz aufzeigen, also zurückgingen.
Der Landrat hob hervor, dass zum einen die Gesamtzahl aller im Inland registrierten Straftaten auf 16.891 Straftaten gefallen, was gegenüber dem Vorjahr (2019: 17.579) einen Rückgang von rund vier Prozent bedeute. Seit 2014, as es noch 23.114 Straftaten gewesen seien, wäre die Zahl kontinuierlich rückläufig, was sehr erfreulich sei. Zum anderen strich er für seinen Zuständigkeitsbereich (rechtsrheinischer Rhein-Sieg-Kreis ohne Bad Honnef und Königswinter) heraus, dass man bei 4.556 Straftaten pro 100.000 Einwohnern rund 33 Prozent unter dem Landesdurchschnitt läge Opfer einer Straftat zu werden. Damit, so der Landrat weiter nicht ganz ohne Stolz, zählte der Rhein-Sieg-Kreis (wieder einmal) zu den sichersten Regionen in NRW.
Trotz vieler positiver Entwicklungen mussten die Ermittler der Kriminalpolizei der Kreispolizeibehörde des Rhein-Sieg-Kreises in 2020 aber dennoch häufiger wegen gefährlicher Körperverletzungsdelikte ermitteln als in 2019, wie der Namensvetter des Landrats,Kriminaldirektor Schuster, leider auch attestieren musste. Insgesamt waren demnach 470 Taten (2019: 405) zu verzeichnen. Eine angesichts der Corona-Beschränkungen befürchtete Zunahme häuslicher Gewalt sei seinen Worten nach allerdings (glücklicherweise) ausgeblieben. Immerhin lag die Zahl mit 59 Fällen nur um einen Höher als 2019.
Einen Wermutstropfen musste der Kriminaldirektor allerdings auch attestieren. Denn 2020 habe es leider wieder eine Zunahme an Gewaltdelikten gegeben, bei denen Täter und Opfer eine Vorbeziehung, also etwa durch Familie, Freundeskreis oder Arbeitsstätte, hatten. Zudem habe es, sicher auch nicht zuletzt bedingt durch die Pandemie-Beschränkungen, eine Verschiebung der Kriminalität von der Straße ins Internet gegeben, wo es 960 Straftaten zu verzeichnen gab, davon rund 75 Prozent durch Betrug.
Zum Thema Betrug äußerten sich die beiden Referenten der Kriminalstatistik 2020 explizit, stellten heraus, dass die Täter es, leider, und nicht zum ersten Mal in der Kriminalstatistik, oftmals auf eine scheinbar besonders gutgläubige Bevölkerungsgruppe abgesehen hätten, ältere Menschen, auf deren Erspartes sie es abgesehen hätten. Durchaus bekannte Stichworte seien hier etwa "Enkeltrick" und "falsche Polizeibeamte". Kriminaldirektor Schuster musste in diesem Zusammenhang leider auch feststellen, dass fast die Hälfte aller Taten aus dem Ausland erfolgt seien und eine Strafverfolgung daher nahezu unmöglich.
Sowohl Landrat, als auch Kriminaldirektor appellierten an Angehörige, Freunde und Nachbarn, die polizeiliche Kriminalprävention zu unterstützen und potentielle Opfer vor skrupellosen Tätern und deren Vorgehensweisen zu warnen. |