NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer übergab jetzt den Förderungsbescheid des Landes über 3,5 Millionen Euro an den Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Sebastian Schuster, und startete damit offiziell die konkreten Planungen für den zweigleisigen Ausbau der Vorgebirgsbahn (Stadtbahnlinie 18). Die Machbarkeitsstudie zwischen Brühl und Bonn war 2021 mit positivem Ergebnis abgeschlossen worden. Anfang des Jahres hat das Land Nordrhein-Westfalen für die Durchführung der nächsten Planungsschritte Fördermittel in Höhe von 3,5 Millionen Euro zugesagt. Mit der Realisierung des Projektes soll nach dessen Abschluss auf der Gesamtstrecke zwischen Köln und Bonn ein 10-Minuten-Takt eingerichtet werden. Zusätzliche Leistungen stifteten laut Krischer, für den Fahrgast aber nur dann Nutzen, wenn sie auch zuverlässig verkehren. Der zweigleisige Ausbau des Streckenabschnitts werde in seinen Augen den aktuellen Zustand der Störanfälligkeit und Unpünktlichkeit beseitigen und somit ein wesentlicher Faktor, wenn der Umstieg vom Auto auf den ÖPNV etwa für Berufspendlerinnen und Berufspendler attraktiver werden solle. Landrat Schuster ergänzte, dass die Landesförderung für das Projekt ein Meilenstein für die Verkehrspolitik der gesamten Region sei. Der Ausbau der Linie 18 bedeute mehr Fahrten und somit mehr Anreiz, um vom Auto auf die Bahn umzusteigen. Das entlaste den Straßenverkehr und trag zum Klimaschutz bei. Nur gemeinsam mit allen Akteuren aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft könnte man zum Wohle der Bürger das Ziel erreichen, um die Region zukunftsfähig machen!
Der zweigleisige Ausbau ist Voraussetzung den Takt der Stadtbahnlinie 18 zwischen Brühl und Bonn von 20 auf 10 Minuten verdichten zu können, so wie das auf dem nördlich anschließenden Abschnitt von Köln nach Brühl bereits heute der Fall ist. Die Taktverdichtung sei notwendig, da die Linie 18 in den Hauptverkehrszeiten ihre Kapazitätsgrenze erreicht hat. In den kommenden Jahren sollen direkt an der Linie 18 mehrere große Baugebiete realisiert werden, womit sich auch das Fahrgastaufkommen spürbar erhöhen wird. Im Rhein-Sieg-Kreis betrifft dies insbesondere in Bornheim die Ortslage Merten mit etwa 600 neuen Wohneinheiten und einer neuen Gesamtschule sowie den nordwestlichen Bereich der Bornheimer Kernstadt mit etwa 430 neuen Wohneinheiten. Konkret ausgebaut werden soll der Streckenabschnitt von Brühl-Badorf bis Bonn-Dransdorf, der sich über das Gebiet von vier Städten und Gemeinden erstreckt:
• Brühl: 1,3 km
• Bornheim: 6,3 km, drei bestehende und eine zusätzliche Station
• Alfter: 1,3 km
• Bonn: 0,7 km
Die weitere Planung wird von der „Häfen und Güterverkehr Köln AG“ (HGK) als zuständiges Eisenbahninfrastrukturunternehmen durchgeführt. Die Koordination des Gesamtprojektes erfolgt durch den Rhein-Sieg-Kreis als ÖPNV-Aufgabenträger in einvernehmlicher Abstimmung mit der HGK, den Verkehrsunternehmen KVB und SWBV, den kreisangehörigen Kommunen Alfter und Bornheim sowie den benachbarten ÖPNV-Aufgabenträgern Bonn und Brühl. |