Die Xing-Gruppe Hunsrück-Saar-Pfalz - kurz: HSP - lädt zum Treffen bei der Stefan-Morsch-Stiftung ein. Die regionale Gruppe in diesem sozialen Netzwerk hat sich die Pflege von Geschäftskontakten auf die Fahnen geschrieben, sie will aber auch für die Menschen in der Region da sein. So hatte Gruppenmitglied Mike Decker die Idee zum HSP-Event bei der Stefan-Morsch-Stiftung, die seit mehr als 25 Jahren Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke anbietet. Deshalb wurden nicht nur die mehr als 1500 Gruppenmitglieder eingeladen, die Stiftung in Birkenfeld zu besichtigen. Die Einladung für den 9. Juni wendet sich an alle, die sich gerne über die Arbeit informieren und sich eventuell auch als Stammzellspender registrieren lassen möchten: „Im besten Fall gipfelt das HSP-Event in der Rettung eines Lebens“, wünscht sich Mike Decker.
Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 11 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie. Jeder zweite Patient ist ein Kind oder Jugendlicher. Chemotherapie und Bestrahlung reichen oft nicht aus, um den Patienten zu helfen. Dann kann nur noch eine Stammzelltransplantation helfen. Die Stefan-Morsch-Stiftung ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Hier kann man sich durch eine „Typisierung“ registrieren lassen. Das bedeutet: Nach entsprechender Aufklärung muss ein Spender schriftlich sein Einverständnis zur Blutabnahme und Registrierung seiner Daten bei einer Spenderdatei wie der Stefan-Morsch-Stiftung erteilen. Aus einer Blutprobe – knapp ein Fingerhut voll Blut wird benötigt - oder einem Abstrich der Wangenschleimhaut werden die Gewebemerkmale des Spenders im hauseigenen Labor der Stiftung bestimmt. Die Spenderdatei übermittelt die Daten anonym an die Zentraldatei in Ulm, wo sie mit denen der Patienten weltweit abgeglichen werden können. Mit jedem neu gewonnen Spender erhöht sich somit die Chance, das ein an Blutkrebs erkrankter Mensch einen passenden Spender findet.
Mit Mike Deckers Idee machen die Moderatoren von HSP wieder mal einen Schritt heraus, aus der virtuellen Xing-Welt des sozialen Netzwerkes: „Was passiert, wenn der Fall der Fälle eintritt? Am Computer gibt es eine Recovery-CD die das Betriebssystem wieder herstellt oder eine Datensicherung. Was aber, wenn der Arzt der einem gegenüber sitzt die Diagnose Leukämie gibt, wenn die Diagnose vielleicht nicht einmal einem selbst gegeben wird, sondern der Sohn, die Tochter oder der Ehepartner diese Diagnose erhält?“ Decker und die Moderatoren wollen Aufklärungsarbeit leisten.
Stammzellen finden sich im Knochenmark. Stimmen die Daten eines Spenders, mit denen eines Patienten überein, gibt es zwei Verfahren, um diese überlebenswichtigen Stammzellen zu transplantieren: Durch eine Punktion des Beckenkamms wird Knochenmark entnommen – niemals aus dem Rückenmark. Das zweite Verfahren – und mittlerweile das am häufigsten angewandte (90 Prozent) – ist die Stammzellgewinnung aus dem Blut. Dabei wird dem Spender wenige Tage vor der Entnahme ein körpereigener Botenstoff verabreicht. So reichert sich das Blut mit Stammzellen an und kann dann in einer Entnahmestation (Apherese) – etwa bei der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld – ähnlich wie bei einer Dialyse entnommen werden.
Die Xing-Gruppe HSP nutzt ihre virtuellen Kontakte, um für die Stammzellspende zu werben. Das Treffen startet am 9. Juni 2012, 13.30 Uhr, bei der Stefan-Morsch-Stiftung, Dambacher Weg 4, Birkenfeld, mit einer Führung durch die Stiftung und endet gegen 17 Uhr mit der Gelegenheit sich typisieren zu lassen.
Mehr Infos via www.rundumio.de und über www.hsp-event.de oder unter www.stefan-morsch-stiftung.de
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