Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 11 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie. Jeder zweite Patient ist ein Kind oder Jugendlicher. Chemotherapie und Bestrahlung reichen oft nicht aus, um den Patienten zu helfen. Dann kann nur noch eine Stammzelltransplantation helfen. Die Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld führt die älteste Spender-Datei Deutschlands und die zweitgrößte. Allein im Monat März wurden mehr als 50 Spender, die bei der Stiftung registriert sind, zur Stammzell-Spende gebeten. Bei 25 davon wurde die Entnahme in der eigenen Apherese-Station durchgeführt. 50 Mal bot sich so die Chance, vielleicht einem Patienten, der an der meist todbringenden Krankheit leidet, das Leben zu retten.
Die Verwaltung der Datei und die Betreuung der Spender bis hin zur Stammzell-Entnahme ist aber nur eine Aufgabe der Stefan-Morsch-Stiftung. Je mehr Menschen mit ihren Gewebemerkmalen in der Datei erfasst sind, desto größer sind die Chancen für einen Erkrankten, darunter den geeigneten Spender zu finden – einen genetischen Zwilling. Deshalb organisiert die Stefan-Morsch-Stiftung jeden Monat deutschlandweit so genannte „Typisierungsaktionen“: Allein 15 im Monat März – in Flensburg, Beuren oder Kaiserslautern. Dabei konnten nahezu 2500 neue, potenzielle Stammzell-Spender geworben werden. Ihnen wurden wenige Milliliter Blut abgenommen, die dann im HLA-Labor der Stiftung auf ihre Gewebemerkmale untersucht wurden. Diese Daten werden anonym in das Zentrale Knochenmarkspender-Register für die Bundesrepublik Deutschland (ZKRD) eingetragen. 30 Dateien – wie die Stefan-Morsch-Stiftung- tragen die Daten der Spender dort ein, damit sie für weltweite Suchanfragen zur Verfügung stehen.
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