Am vergangenen Samstag feierte das christliche Werk Wycliff sein 50jähriges Jubiläum in der Siegerlandhalle in Siegen. Das Werk mit Sitz in Burbach/Holzhausen ist weltweit in der Bibelübersetzung für Minderheitenvölker tätig und arbeitet dabei mit Christen aus allen Konfessionen zusammen.
650 Gäste aus der Region waren der Einladung gefolgt und erlebten ein buntes Programm. Der Bach-Chor Siegen erfreute die Zuhörer mit einem Blumenstrauß klassischer und moderner Liedbeiträge. Chris Lass, in der modernen christlichen Musikszene schon lange kein Unbekannter mehr, sowie Andre Pulfrich und Band regten mit mitreißender Musik zum Mitmachen an. Der spanische Pantomime Carlos Martínez verzauberte mit seinen Stücken, die sowohl zum Lachen als auch zum Nachdenken einluden, und die Majorettengruppe Stockhausen begeisterte mit einem Tanz aus wirbelndem Licht.
Dass hier nicht nur Menschen sich selber feiern, wurde spätestens bei der „Bibelparade“ deutlich: Zu feierlichen Klängen wurden Bibeln und Neue Testamente in 34 Sprachen auf die Bühne getragen, die das Ergebnis der jahrzehntelangen Arbeit von Wycliff repräsentieren. Hier wurde klar: Im Zentrum der Feier standen Gottes Wort und Gottes Treue.
Was die Bibel in der eigenen Sprache bedeutet, wurde treffend von Otta Laubing, Übersetzerin der Bibel für die Sinti, zusammengefasst: „Unser Volk hat kein eigenes Land, aber nun haben wir Gottes Wort in der eigenen Sprache.“ Missionsleiterin Angelika Marsch bestätigte: „Wer Gottes Wort in der eigenen Sprache hat, der kann mit Gott so reden, wie es ihm ums Herz ist und zwar so, wie ihm der Schnabel gewachsen ist.“
Gastredner Jerzy Marcol, Leiter von Wycliff Polen, unterstrich den Beitrag, den das deutsche Wycliff-Werk für den Aufbau von Wycliff-Organisationen in ganz Osteuropa geleistet hat: Menschen aus Ländern, deren Geschichte von Feindseligkeit und Misstrauen geprägt war, kommen zusammen, um mit der Bibelübersetzung ein gemeinsames Anliegen zu unterstützen. |
