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Dritte Motoren-Generation des OM 471 soll Kunden noch mehr Effzienz bringen |
| 01.08.2022 10:47:39 |
Die Daimler AG, Stuttgart, bringt in ihrer Sparte Daimler Trucks in diesem Jahr die dritte Generation seines schweren Nutzfahrzeugmotors OM 471 auf den Markt. Leistungsstark, maximal zuverlässig, wirtschaftlich im täglichen Betrieb, kraftstoffsparend und dabei trotzdem dynamisch müssen die Motoren der Lkwsein, denn nur mit solchen verdienen die Unternehmen, welche die Fahrzeuge im Dauerbetrieb einsetzen, Geld. Denn nur, wenn die Lkw rollen, bringen sie Geld ein. Ähnlich ist es ja auch bei Flugzeugen. Eine entscheidende Komponente im Antrieb kommt dabei dem Antriebsstrang zu, der mit circa 50 Prozent den größten Teil an der Wertschöpfung eines Lkw hat. Hier setzte das Stuttgarter /Wörther Unternehmen schon mit seinen bisherigen beiden Generationen des Heavy-Duty-Motors OM 471 nach eigenen Angaben neue Maßstäbe: Motorsystem, Getriebe und Achsen werden beim integrierten Antriebsstrang rund um den OM 471 optimal aufeinander abgestimmt und nach höchsten Qualitätsstandards in eigenen Powersystems-Werken gefertigt.
Die Motoreinheit wird im Mercedes-Benz Werk Mannheim als Kompetenzzentrum für schwere Nutzfahrzeugmotoren von Daimler Truck Gefertigt und ist Teil des globalen Produktionsnetzwerks für Antriebskomponenten des Lkw-Herstellers.
Mit der ab sofort bestellbaren und ab Oktober 2022 verfügbaren dritten Generation soll nunmehr nach Unternehmensangaben mit einer ganzen Reihe effizienzsteigernder Neuerungen ins Rennen geschickt werden. Dabei handelt es sich allesamt um Optimierungsmaßnahmen, mit denen die hohen Anforderungen der Betreiber von Fuhrparks wie auch der Berufskraftfahrer bestmöglich bedient werden können sollen.
Nach Angaben von Karin Rådström, Mitglied des Vorstands der Daimler Truck Holding AG und verantwortlich für die Regionen Europa und Lateinamerika und die Marke Mercedes-Benz Lkw, habe man sich bei der dritten Generation des OM 471 konsequent an den Bedürfnissen unserer Kunden mit Ziel orientiert, die Gesamtbetriebskosten (TCO) zu reduzieren und den Kraftstoffverbrauch zu senken. Neben den Kunden profitierte davon auch die Umwelt.
Die im Actros und Arocs verbaute dritte Generation des OM 471 zeichne sich gleich durch eine Vielzahl technischer Innovationen aus. Neben dem kraftstoffsparenden Fahren würden sich die Betriebskosten senken und höhere Erträge konsequent auf die Senkung der Total Cost of Ownership (TCO) ausgerichtet. Dabei würden weder die Leistung, die Fahrdynamik oder der Fahrkomfort leiden, wie Christoph Mertens, Projektleiter für den neuen Motor bei Daimler Truck, erläutert.
Der Effizienzfortschritt der dritten Generation des OM 471 soll sich aus mehreren innermotorischen Neuerungen ergeben. So wurden etwa die Geometrie der Kolbenmulde, das Einspritzdüsendesign und die für den Gasaustausch relevanten Parameter des Zylinderkopfes einem umfangreichen Optimierungsprozess unterzogen. Auf diese Weise erhöhte sich nach Darstellung des Unternehmens das Verdichtungsverhältnis des Reihensechszylinders von bislang 18,3:1 auf 20,3:1, was wiederum zu einer effizienteren Verbrennung mit nun 250 bar Spitzenzünddruck führe.
Einer der wichtigsten Hebel zur Steigerung der Kraftstoffeffizienz bei modernen Dieselverbrennungsmotoren sei dabei die optimierte Turboaufladung. Mit der dritten Generation des OM 471 führt Stuttgarter/Wörther Unternehmen dabei zwei neue, im eigenen Haus entwickelte und gefertigte Turbolader ein, die genau auf die vielfältigen Kundenbedürfnisse abgestimmt seien. Bei der verbrauchsoptimierten Variante liege der Fokus auf einem möglichst niedrigen Kraftstoffverbrauch – sie sei prädestiniert für den Einsatz im Fernverkehr bei einer Motorisierung bis zu 350 kW (476 PS). Die zweite Variante sei auf eine hohe Leistung ebenso wie auf eine hohe Motorbremskraft ausgelegt und eigne sich ideal für den Einsatz im Schwerlast- und Bausegment bei einer Motorisierung bis zu 390 kW (530 PS). Für die unteren und mittleren Leistungsstufen des OM 471 betrage die maximale Kraftstoffersparnis gegenüber der Vorgängergeneration bis zu vier Prozent, für die oberen Leistungsstufen bis zu 3,5 Prozent. Dank weniger Verbrauch sänken so nicht nur die Betriebskosten, auch der CO2-Ausstoß werde reduziert. Die High-Power-Variante kommt auch bei den Bauanwendungen des Arocs in den unteren Leistungsstufen zum Einsatz.
Dritter wichtiger Hebel zur Verbesserung der Kraftstoffeffizienz ist neben der Verbrennung und der Turboaufladung die Reibungsreduzierung. Zu diesem Zweck verfügt der OM 471 der dritten Generation über ein neu entwickeltes Motoröldruckregelventil. Es befindet sich hinter der Motorölpumpe und vor dem Ölthermostat. Ein elektrischer Stellantrieb ermöglicht den kennfeldgesteuerten Einsatz des Druckminderventils. Die mögliche Reduzierung des Motoröldrucks wird dabei in einer komplexen Matrix ermittelt, die alle Motorkomponenten und ihre spezifischen Anforderungen etwa an Schmierung oder Kühlung berücksichtigt. Ein neu entwickeltes Motoröl mit niedriger Viskosität ergänzt die Öldruckregelung – es verbessert die Kraftstoffeffizienz, ohne die Ölwechselintervalle zu verkürzen oder den Verschleiß der betroffenen Motorkomponenten zu erhöhen.
Weiterhin zur Steigerung der Kraftstoffeffizienz trägt auch das komplett überarbeitete sowie auf die neue Verbrennung und Steuerung des OM 471 abgestimmte Abgasnachbehandlungssystem bei. Es soll den Gegendruck begrenzen und darüber hinaus den Gleichmäßigkeitsindex des AdBlue erhöhen, was zu einer verbesserten NOx-Umwandlung und einem geringeren Kraftstoffverbrauch führen soll. Auch die Emissionsstabilität konnte nach Unternehmensangaben neben der NOx Sensorik zusammen mit dem geschlossenen und adaptiven NOx Regelkreis und einem prädiktiven SCR-Temperaturmodell optimiert werden. Auch strengste Abgasnormen wie etwa Euro VIe, die eine wirkungsvolle Begrenzung der Abgasemissionen über die gesamte normale Lebensdauer eines Fahrzeugs bei normalen Nutzungsbedingen verlangten, würden dabei eingehalten.
Neben der Wirtschaftlichkeit, Robustheit und Zuverlässigkeit hat der Lkw-Herstellerbei der dritten Generation des OM 471 nochmals an einer anderen für die Kunden wichtigen Stellschraube gedreht, der Fahrdynamik. Eigens hierfür hätten die Ingenieure den Antriebsstrang ins Visier genommen. So ermögliche etwa die neue automatisierte Getriebesteuerung PowerShift Advanced durch die präzise Gangwahl in vielen Situationen ein schnelleres und gleichzeitig sanfteres Anfahren und Beschleunigen. Schnellere Gangwechsel reduzierten dabei die Drehmomentunterbrechungszeit im oberen Bereich um bis zu 40 Prozent. Weiter optimiert wurde zudem die Fahrpedal-Parametrierung: Die sensiblere Dosierbarkeit im unteren Pedalweg ermögliche ferner ein deutlich feinfühligeres Manövrieren, das direkte Ansprechverhalten im oberen Pedalweg bringe zudem ein Plus an Dynamik bei hoher Lastanforderung mit sich. Außerdem erleichtere es insbesondere das Durchfahren und souveräne Herausbeschleunigen aus dem Kreisverkehr. |
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