Sindelfingen: Das war dieser Tage die Frage die örtliche Greenpeace-Gruppe in Böblingen-Sindelfingen in den Raum gestellt hatte.
Am Freitag, dem 19. November öffneten sich wieder kurz vor 19:00 Uhr die Türen des Umweltzentrum Sindelfingen in der Herrenwäldlestr. 13 für einen Treff der Neuen bei der Greenpeace-Gruppe. Mit gespannter Unruhe bereiteten die derzeitigen Aktiven der Gruppe den Abend vor.
Gegen 19:00Uhr füllte sich der Raum Innerhalb weniger Minuten. Die Anzahl der Interessenten übertrafen jegliche Erwartungen.
Zunächst begrüßte Stephan Beckenbach, der Fortbildungskoordinator der Gruppe, die Anwesenden und stellte mit einigen kurzen Worten die Gruppe und deren Arbeit vor. Nachdem Stephan auf den weiteren Ablauf des Abends hingewiesen hatte, begrüßte er Jürgen Böhringer, den Ansprechpartner für Atomkraft in der Gruppe, der mittels einer 10 minütigen PowerPoint-Präsentation Greenpeace, die Geschichte der Organisation, der Arbeitsweise, Arbeitsmittel und Ziele vorstellte. Dabei spannte der den Bogen ausgehend vom 15. September 1971, als eine kleine Gruppe von Friedensaktivisten des „Don't Make a Wave Committee“ sich mit der Phyllis Cormack auf den Weg zu den Aleuten-Inseln machte, um vor der Küste Alaskas einen US-amerikanischen Atomtest zu verhindern, über die gewaltsam Versenkung der Rainbow Arrior durch den Französischen Geheimdienst, in dessen Folge auch der Greenpeace-Fotograf Fernando Pereira, im Alter von 35 Jahre verstarb, bis in heutige Zeit. Greenpeace Deutschland ist etwas jünger, besteht aber auch bereits 30 Jahre. Zu den ersten spektakulären Aktionen gehörten auch die Aktionen 1980 in Nordenham als Aktivisten in Schlauchbooten gegen die Verklappung giftiger Dünnsäure in der Nordsee protestierten.
Jürgen stellt auch klar, dass die Organisation immer ihren Prinzipien, wie Gewaltfreiheit, Internationalität, Überparteilichkeit und finanzieller Unabhängigkeit treu ist. Die Themen von Greenpeace sind allesamt im Umweltschutz angesiedelt. Dazu zählen die
- Biodiversität und der Artenschutz, für alle sichtbar als arbeiten zu Urwälder, Wale oder Überfischung
- Landwirtschaft und Chemie, z.Bsp. Gentechnik, Massentierhaltung und Gifte
- Energie und Klima, dargestellt durch Arbeiten zu Regenerativen Energien, Atomausstieg und klimawandel.
Und gerade hier kommen die Regionalen Aktivitäten der Gruppen zum tragen. Diese sind gekennzeichnet durch Öffenlichkeitsarbeit, Recherchen sowohl im Stillen Kämmerlein als auch Bundesweit auf der Strasse, aus der dann die Mittels verschiedenartigster und Einfallsreicher Aktionen entstehen und die Öffentlichkeit informiert wird. Dabei wird auch Lobbyarbeit betrieben. Um diesen Tätigkeiten gerecht zu werden, sind immer wieder Schulungen notwendig, die durch Greenpeace durchgeführt werden.
Mittels einem Videobeitrag aus dem Aktionsbereich konnten sich die vorgenannten Fakten durch Bilder von Misständen, Aktionen oder auch der schönen Natur unterstrichen werden. Dies war aber auch eine kleine erholsame, aber interessante Pause, ehe Jens Sundermann, der Gruppenkoordinator, in einem 10-minütigen Vortrag unsere Greenpeacegruppe Böblingen-Sindelfingen vorstellte.
Der Zuhörer konnte erfahren, dass es diese Gruppe bereits seit 28 Jahren gibt und diese eine der Ältesten in Deutschland ist. Mit über 90 ehrenamtlichen Gruppen ist Greenpeace in Deutschland vertreten. In der hiesigen Umgebung gibt es derzeit in Böblingen-Sindelfingen, Stuttgart, Esslingen und Tübingen jeweils eine Greenpeace-Gruppe.
Die Schwerpunkte der Gruppenarbeit in Böblingen-Sindelfingen liegen hierbei im Bereich Klima und Energie, Atomkraft oder auch Papierverbrauch. Auch die anderen Themen wie geunde Lebensmittel, Gentechnik, Netzrückkauf sind nicht fremd. Die örtlichen Gruppen agieren eigenständig, werden aber auch an Bundesweiten oder regionalen Gruppenaktionstagen aktive. Dabei ist niemand verpflichtet an den Aktionen teilzunehmen.
Der Zuhörer erfuhr auch, dass man selbst noch z. Bsp. vor der Tür eines Lebensmittelshändlers kehrt machen kann, ohne im Anschluss von der Gruppe missachtet zu werden.
Anhand einiger Fotos wurden Aktionen vorgestellt und deren Durchführung erläutert. So zum Bsp. als die Gruppe gegen den hohen CO2-Ausstoß der Flotte eines ortsansässigen Fahrzeugherstellers protestierte, indem ein Fahrzeug Pink angestrichen und mittels Ohren, Augen und Schweineschnauze dementsprechend gekennzeichnet wurde.
Oder auch die CO2-Aktionen Clean Washing, als Trupps morgens mit Bürsten, Hochdruckreiniger und Schablonen die verschiedene Stellen in der Stadt reinigten.
Nach der Vorstellung wurde dann zu allgemeinen Gespräche bei Brezel, regionalen Apfelsaft „Ebbes Guads“ oder Tee übergegangen.
Wenn Sie nicht dabei waren und trotdem mit machen wollen, so ist die Gruppe über die Homepage http://gruppen.greenpeace.de/bb-sifi/ ansprechbar. Dir Gruppe trifft sich in 14täggen Rhythmus im Umweltzentrum Sindelfingen. Das nächst mal am 3. Dezember. 2010
Wir freuen uns auf Ihren Besuch! |