Nach mehrjähriger Berufserfahrung im Homecare-Bereich, der Betreuung schwerkranker Patienten zu Hause oder in Pflegeeinrichtungen, beschreiten Meryem Demircigil (34) und Claudia Gohrt (42) nun neue Wege. Die beiden examinierten Krankenschwestern wagen den Schritt in die Selbständigkeit und werden die ersten „care:manager“ in Kiel und Umgebung. Das oberste Ziel des „care:managers“ ist die integrierte Versorgung von schwer kranken Menschen, die außerhalb des Krankenhauses auf Infusions-, Wund- und Stomatherapien angewiesen sind.
„Häufig ist es bislang so, dass diese Patienten und ihre Angehörigen mit einer Vielzahl von Dienstleistern konfrontiert sind: Für jede Behandlung gibt einen anderen Ansprechpartner, jedes Medikament und Hilfsmittel wird von einer anderen Firma geliefert, oft genug durch wechselnde Personen“, erläutert Meryem Demircigil, die auch Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen ist. Der „care:manager“ bietet hingegen für Menschen, die nach ihrer Klinikentlassung weiter auf aufwändige Betreuung etwa im Bereich der Wundversorgung oder Ernährung über Sonden angewiesen sind, einen Ansprechpartner für alle Belange. „Wir koordinieren den gesamten Betreuungsprozess und vermitteln zwischen Ärzten, Pflegedienst, Krankenkassen und Angehörigen“, so Claudia Gohrt, die nun mit ihrer Kollegin und Geschäftspartnerin Meryem Demircigil ein eigenes Unternehmen aus der Taufe gehoben hat.
Da eine anspruchsvolle integrierte und zugleich wirtschaftliche Betreuung in diesem Bereich eines starken Verbundes bedarf, haben sich die beiden Krankenschwestern als Kooperationspartner das bundesweit tätige Homecare-Unternehmen n:aip Deutschland GmbH mit Sitz in Fürth mit ins Boot geholt. „n:aip“ steht für „Netzwerk außerklinische Intensiv- und Palliativpflege“, und Unternehmensgründer und Geschäftsführer Dr. Udo Richter, gelernter Krankenpfleger und Mediziner, hat das Konzept des „care:managers“ entwickelt. Der „care:manager“ arbeitet als Therapiespezialist an der Schnittstelle zwischen Ärzten, Krankenhaus, Apotheken, Pflegekräften und weiteren Beteiligten, koordiniert den Behandlungsprozess und kann somit für die wirksamste und zugleich wirtschaftlichste Versorgung des Patienten sorgen. Der Patient erhält seinen persönlichen „Kümmerer“ für die nahtlose Überleitung von der klinischen Behandlung bis zur „Pflege daheim“.
In der Landeshauptstadt Kiel und weiterer Umgebung werden ab Mitte Dezember Meryem Demircigil und Claudia Gohrt dieses richtungsweisende Konzept als „n:aip Netzwerk Kiel DeGohMed GbR“ vertreten. Mehr Lebensqualität für Schwerkranke – dieses ehrgeizige Ziel ist nur zu erreichen, wenn alle Beteiligten nicht nebeneinander her, sondern vernetzt und koordiniert arbeiten, so das Credo der beiden Unternehmensgründerinnen. |