Die Schaffung neuer Absatzschienen für die Landwirtschaft und der Einsatz regionaler Produkte in der Gastronomie gehören zu den Grundpfeilern der Arbeit der Naturpark-Wirte Schwarzwald Mitte/Nord. Mit ihrer Aktion „Das 33-Kilometer-Menü“, die in diesem Jahr zum dritten Mal durchgeführt wurde, lenken die Wirte immer ganz besondere Aufmerksamkeit auf diese Ziele. Sie stellen sich dabei der Aufgabe, aus den regionalen Produkten der Saison ein möglichst originelles Menü zu zaubern. Dem kreativsten Küchenchef winkt dann der Teinacher-Preis, gestiftet durch den langjährigen Partner der Naturpark-Wirte, die Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG.
Mit Blutwurstscheiben mit Apfelmarinade, warmer Galantine von Schwarzwälder Schinken mit Sankt Romaner Forelle auf Salat und Koteletts vom Damhirsch auf Kirschkompott mit Möhren-Maultaschen überzeugte in diesem Jahr Manfred Haas mit seinem Team vom Silence Hotel Adler in Wolfach – St. Roman die Jury.
Besonders positiv merkte die Jury bei ihrer Entscheidung die außergewöhnlich enge Verknüpfung von landwirtschaftlicher Produktion und Gastronomie an: So waren Blutwurst und Möhren-Maultaschen hausgemacht, das Schwein stammte aus eigener Tierhaltung und der Damhirsch wuchs im eigenen Wildgehege auf.
Geehrt wurde der Sieger durch den Freiburger Regierungspräsidenten Julian Würtenberger. Er stellte die Arbeit der Naturpark-Wirte in engen Zusammenhang mit der großen Herausforderung des Schwarzwaldes für die kommenden Jahre: Die Erhaltung des Dreiklangs von Landschaft, Gastfreundschaft und Landwirtschaft. „Die Gastfreundschaft, also der Tourismus, kann nur funktionieren, wenn die Landschaft erhalten wird. Und dies ist ohne Landwirtschaft undenkbar.“
Der Vorsitzende des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, der Freudenstädter Landrat Peter Dombrowsky, hatte in seinen Begrüßungsworten auf die Kette hingewiesen, die vom Erzeuger bis zum Verbraucher führe. „Der Naturpark-Wirt ist dabei ganz nahe am Verbraucher und bringt ihm die regionalen Produkte nahe. Wir sind aber mit unseren Projekten der Regionalvermarktung erst am Anfang.“ Wichtig sei es nun, dass dieses Thema beständig in der öffentlichen Diskussion gehalten werde.
Mit dem Satz: „Unsere Gäste nehmen die regionalen Produkte sehr gerne an“, bestätigte der Vorsitzende der Naturpark-Wirte, Heiko Fahrner vom Schliffkopf-Hotel an der Schwarzwald-Hochstrasse, diesen Ansatz und stellte fest, dass die Arbeit der Naturpark-Wirte bereits gute Früchte trägt. Unterstützung erhielt er dabei vom Wolfacher Bürgermeister Gottfried Moser: „Von der Arbeit der Naturpark-Wirte profitieren in erster Linie die Gäste. Sie erhalten ein erstklassiges Produkt. Und ich stelle immer öfter fest, dass die Naturpark-Wirte den regionalen Produkten Märkte geöffnet haben.“ Die einheimische Bevölkerung frage nun immer stärker die regionalen Produkte auch für den Haushalt an.
Auf die enge Vernetzung der Arbeit des Naturparks mit den Landkreisen hatte Elke Höpfner-Toussaint, 1. Landesbeamtin des Ortenaukreises, hingewiesen: „Die Stärkung des ländlichen Raumes ist ein wichtiges Ziel in unserem Landkreis. Dabei sind die Projekte des Naturparks und die Vernetzung mit diesen Projekten wichtige Bausteine unserer Arbeit.“
Insgesamt wurde an diesem Abend wieder deutlich, an wie vielen Stellen Ansätze für eine Stärkung der regionalen Wirtschaft und Landwirtschaft gefunden werden können. Regierungspräsident Julian Würtenberger brachte es auf den Punkt: „Wir müssen die Potentiale dieser Region nutzen“.
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