Die frühen Flüge des Zeppelin über das Vogtland lösten eine riesige Welle der Begeisterung aus. Plauen war zu Pfingsten 1909 die erste sächsische Stadt, über der die schwebende Zigarre kreiste. 1913 durften ein paar Auserwählte sogar mitfliegen.
Kommt er oder kommt er nicht? Diese Frage bewegte in den Maitagen des Jahres 1909 Plauen, ja das ganze Vogtland. Alles wartete auf die sensationelle Erfindung des württembergischen Grafen Ferdinand von Zeppelin. Vor neun Jahren war sein erstes Luftschiff zum Jungfernflug über den Bodensee gestartet, jetzt sollte sich die fliegende Zigarre auf ihrem Flug vom Heimathafen Friedrichshafen gen Norden (das Luftschiff kam bis Bitterfeld) zum ersten Mal auch über einer sächsischen Stadt, über Plauen, zeigen.
Bislang jedoch schwirrten nur Gerüchte durch die Luft. Ob der Zeppelin tatsächlich aufsteigen und das Vogtland überfliegen würde, wusste niemand so genau. Nach zwei Missgeschicken – am 5. August 1908 war die LZ 4 nach einer Notlandung in Echterdingen während der Instandsetzung von einem Gewittersturm erfasst worden und in Brand geraten, im April 1909 wurde die LZ 5 bei einer unvorhergesehenen Landung in Göppingen lädiert – hielt sich die Luftschifffahrt- Gesellschaft Friedrichshafen bedeckt mit Auskünften. ... |