Die Stärken und Schwächen der Gemeinde Calvörde sollen in einem Leitbild analysiert werden. Ein Arbeitskreis hat eine Zustandserfassung erarbeitet. Abgeleitet werden Aufgaben und Visionen für die nächsten zehn Jahre. Im Besonderen soll der Tourismus im Drömling ausgebaut werden.
Calvörde. Das Leitbild steht im Focus unserer Gemeinde Calvörde. Seit einigen Monaten beschäftigt sich ein Arbeitskreis, zu dem Gemeinderatsmitglieder und Mitarbeiter der Verbandsgemeinde gehören, mit der Zustands-erfassung", erklärte Volkmar Schliephake (CDU), Bürgermeister der Gemeinde Calvörde, bei der jüngsten Sitzung des Rates. Gerhard Reinecke, Vorsitzender des Arbeitskreises, beschrieb drei Säulen, auf denen das Leitbild stehen soll. Beleuchtet wird zum einen die Wirtschaft, das Gewerbe und der Tourismus. "Dazu gehören Detailpunkte. Aufgelistet werden Gaststätten, Pensionen oder Hotels. Gefragt wird, welche Handwerker, Dienstleistungen und so weiter es gibt", erläuterte Reinecke.
Eine zweite Grundlagensäule bestehe aus Bauen, Wohnen, Straßen und Friedhöfe. "Geschaut wurde unter anderem, welche Baugebiete haben wir. Wie sieht es mit den Wirtschaftswegen aus?", erklärte der Vorsitzende.
Kultur, Sport und Bildung war die dritte Säule, die näher betrachtet wurde. Dabei erfassten die Mitglieder des Arbeitskreises, wie es mit den Sportstätten und Bürgerhäusern aussieht. Schulen, Kindereinrichtungen sowie Seniorenpflege- und Jugendheime wurden aufgelistet. Für jeden einzelnen Ortsteil hat es diese Bestandsanalyse gegeben. "Von Ort zu Ort war die Zustandserfassung sehr unterschiedlich. Aber wir haben festgestellt, so schlecht sind wir ja gar nicht. Wir haben einiges aufzuweisen", beschrieb Reinecke.
Als nächster Schritt gibt es eine Stärken- und Schwächenanalyse unter der Berücksichtigung der demografischen Entwicklung. "Es ist schon bedenklich, vor zehn Jahren hatte die Gemeinde Calvörde noch 4014 Einwohner. Jetzt sind es noch 3631. Das ist ein Rückgang von etwa zehn Prozent. Wie gehen wir mit diesem Rückgang um? Kann man überhaupt etwas dagegen tun?", fragte Reinecke mit dem Blick auf die statistischen Zahlen. Mit all diesen Fragen wird sich der Arbeitskreis bei seinen nächsten Sitzungen beschäftigen. Der Vorsitzende betonte, dass das Leitbild nicht nur für Calvörde allein erarbeitet werden muss. Um ein komplettes Bild zu bekommen, sollen auch die Verbandsgemeindeund auch die angrenzenden Nachbargemeinden genau beleuchtet werden.
Als Beispiel für ein grenzübergreifendes Thema nannte er die touristische Erschließung des Naturparks Drömling. Schliephake ergänzte: "Die Informationsstelle in Kämkerhorst hat im Jahr 10000 Besucher. Diese Menschen möchten die Natur erleben, aber sie wollen auch essen und trinken. Die Gastronomie ist ein Feld, das noch umzusetzen ist." Außerdem könnte sich der Bürgermeister vorstellen, dass es in Calvörde und in Wegenstedt an der Haltestelle der Deutschen Bundesbahn in Angrenzung des Drömlings einen Fahrradverleih geben könnte. Auch die Nachfrage auf Übernachtungen in Pensionen könnte steigen. Bis zum Jahresende soll das Leitbild fertig sein und dem Gemeinderat als Diskussionsgrundlage dienen.
Bild: Ein großer Teil des Drömlings liegt in der Gemarkung Calvörde. Zahlreiche Naturfreunde besuchen die Wanderungen, zu der die Ranger des Drömlings einladen. Vom Entwicklungs- und Vermarktungskonzept des Naturparks verspricht sich die Gemeinde Calvörde auch Vorteile für die wirtschaftliche Zukunft.
|
