Viele Gitarren-Anfänger verzweifeln, wenn es darum geht, Barré-Akkorde richtig zu greifen. Wenn es um die korrekte Technik geht, kommen sie schnell an ihre Grenzen.
Einen unkomplizierten Trick, um die Barré-Akkorde von heute auf morgen zu lernen, gibt es leider nicht. Hier gilt das gleiche wie im Fitnessstudio – es braucht einfach regelmäßige Übung. Die Hand muss die entsprechende Muskulatur für die untypische Bewegung ausbilden. Schließlich gibt es im Alltag nur wenige Situationen, in denen mit der vollständigen Zeigefingerlänge auf einen Gegenstand Druck ausgeübt wird.
Wichtig ist, geduldig und hartnäckig zu bleiben und stets weiter zu trainieren. Tolle F Chord Guitar finden sich zum Üben und Nachspielen auf Chordify.
Tipps für das Erlernen von Barré-Akkorden
Sobald Schmerzen in der Hand auftreten, sollte mit dem Üben der Barré-Akkorde sofort aufgehört werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass es durch eine Verletzung zu langfristigen Schädigungen kommt.
Aufwärmen
Wenn es um das Üben der Barré-Akkorde geht, kommt es insbesondere auf die richtige Position der Finger und die entsprechende Kraft an. Daher stehen an erster Stelle die Aufwärmübungen.
Die Übungseinheit sollte niemals mit kalten Fingern gestartet werden, da ansonsten das Risiko für Verletzungen durch die starke Beanspruchung der Muskulatur steigt. Ein Tipp ist es, dass die Finger von regelmäßigem Krafttraining profitieren. Dieses kann also durchaus förderlich für das Erlernen der Barré-Akkorde sein, ist aber keine zwingende Voraussetzung.
Positionierung der Finger
Besonders wichtig ist, den Zeigefinger nur an die Stelle zu legen, wo er tatsächlich benötigt wird. Ansonsten wird unnötig viel Kraft verschenkt. Soll auf Basis des A-Moll-Akkordes ein H-Moll-Akkord gespielt werden, so muss der Zeigefinger zum Beispiel lediglich ab der A-Seite über den fünf Seiten liegen. Wird der F-Dur-Akkord gespielt, so sollte die Spitze des Zeigefingers nicht zu stark über das Griffbrett hinausgehen.
Um ein gutes Gefühl für die richtige Zeigefingerposition zu bekommen, kann wie gewohnt ein Ton auf der E- beziehungsweise der A-Saite der Gitarre gegriffen werden, sodass ein Klang erzeugt wird. Erst im Anschluss wird der Finger über die übrigen Saiten quer positioniert. So ist es möglich, die optimale Position zu ermitteln.
Soft spots und hard spots
Die Finger verfügen für den Barré-Griff über weiche Druckstellen und starke Knöchel, die auch als hard spots beziehungsweise als soft spots bezeichnet werden. Das Endglied des Fingers verfügt noch über ausreichend Druckkraft, sodass das weiche Gewebe nicht zwingend zu den soft spots gehört. Die Druckfläche dieser soft spots ist nicht optimal, weshalb mehr Kraft benötigt wird. Deswegen sollten die Saiten, die besonders schwierig zu halten sind, durch die hard spots betätigt werden.
Abhängig von dem entsprechenden Barré-Griff ist es allerdings gar nicht unbedingt nötig, alle Saiten zu halten. Dadurch wird für die Positionierung der Finger ein gewisser Spielraum geschaffen.
Am einfachsten zu halten sind bei dem Barré-Griff die tiefe A- und E-Saite, da die höchste Druckkraft in der Fingerkuppe vorhanden ist. Damit die hohe e- und a-Saite gehalten werden kann, sollte der zweite Fingerknöchel eingesetzt werden. Soll von beiden Saiten ein Klang ausgehen, so kann der Knöchel auf die h-Saite gelegt und der Finger dabei um den Hals der Gitarre gekrümmt werden. So wird auch auf die hohe e-Saite noch Druck ausgeübt.
Als Alternative ist es ebenfalls möglich, den Knöchel zwischen den beiden Saiten zu platzieren. So wird abhängig von dem jeweiligen Druck auf beiden Saiten ein Klang erzeugt.
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