Forscher der Yale Universität sind anscheinend der Behandlung von Haarausfall einen großen Schritt näher gekommen. Ein 25-jähriger Mann litt unter Alopecia universalis, einer Form des Haarausfalls, bei dem nicht nur der Kopf, sondern der ganze Körper betroffen sein kann. Aufgrund einer neuartigen Behandlung sind nun bei ihm Haare nachgewachsen.
Forscher in Yale sind erfolgreich
Für Alopecia universalis gab es bisher keine Behandlung, mit der eine Heilung erreicht wurde. Es handelt sich bei dem Fall des jungen Mannes, um die erste erfolgreiche Therapie der seltenen Krankheit. Der betroffene Mann litt nicht nur unter Haarausfall, sondern hatte zusätzlich Schuppenflechte auf dem Kopf. An diesen Stellen waren noch Haare zu sehen. Die Ärzte verabreichten ihm ein Mittel gegen rheumatoide Arthritis, das aber bereits ebenfalls bei Schuppenflechte erfolgreich eingesetzt wurde. Nicht nur auf dem Kopf sind die Haare nachgewachsen, sondern auch Wimpern und Augenbrauen sowie die restliche Körperbehaarung zeigen sich nun wieder. Die Ärzte wissen, dass sie noch am Anfang ihrer Forschung stehen und wollen versuchen, dass auch weitere Patienten von dem Erfolg profitieren.
Dieser Fall zeigt, dass es trotz aller Forschung noch immer schwer ist, Haarausfall zu behandeln. Betroffene sollten sich daher auf jeden Fall an Experten wenden, die sich dem Problem annehmen. Damit die Behandlung erfolgsversprechend verlaufen kann, ist es wichtig, nach der Ursache zu forschen. In erster Linie geschieht dies durch die behandelnden Ärzte, aber die Betroffenen können ebenfalls auf Spurensuche gehen und sich eventuell eine zweite Meinung bei einem anderen Arzt einholen.
Eigene Beobachtungen machen
• Es lohnt sich, sich im Verwandtenkreis umzusehen, ob dort ebenfalls Haarausfall vorhanden ist. Es kann sich dann um den anlagebedingten Haarausfall handeln, der androgenetischen Alopezie. Die Haarwurzel reagiert empfindlich auf DHT, einen Bestandteil des Testosterons. Allerdings ist die Veranlagung nicht immer bei Eltern oder Großeltern zu erkennen.
• Bei Frauen ist es möglich, dass sie zu viel Testosteron produzieren und daher übermäßig viele Haare verlieren. Der Haarausfall ist dann aber nicht das einzige Symptom. Außerdem können sie unter Bartwuchs leiden oder haben Haare an den Brustwarzen sowie am Unterbauch. Mit Hilfe einer einfachen Blutuntersuchung lässt sich herausfinden, ob eine Hormonstörung vorhanden ist.
• Leiden die Betroffenen unter Stimmungsschwankungen, Gewichtsverlust oder -zunahme, Verdauungsstörungen oder Empfindlichkeit gegenüber Kälte sowie Wärme, kann die Schilddrüse daran schuld sein. Da sie am Stoffwechsel und somit am Wachstum der Haare beteiligt ist, kann sie ebenso eine Veränderung des Haarzustandes bewirken. Der Hausarzt oder ein Endokrinologe stellt anhand verschiedener Parameter im Blut eine Schilddrüsenunter- oder -überfunktion fest.
• Ein Mangel an Nährstoffen ist ebenfalls eine mögliche Ursache: Eisen, Zink, Selen oder Biotin sind Nährstoffe, die hierfür in Frage kommen. Auch hier kann eine Blutuntersuchung schnell den entscheidenden Hinweis liefern.
Die passende Klinik finden
Je nach Ursache sind unterschiedliche Behandlungen möglich. Kommt nur eine Haartransplantation in Frage, ist es wichtig, sich an einen Anbieter mit ausreichend Erfahrung zu wenden. Die Auswahl an Kliniken oder Praxen ist mittlerweile groß, sodass es schwer sein kann, sich zu entscheiden. Es gibt aber einige Hinweise darauf, dass es sich um einen seriösen Anbieter handelt:
- Es findet ein Vorgespräch statt. Hier lernt der Arzt den Patienten kennen und sieht sich Kopfhaut sowie Haare genauer an.
- Ein Vorgespräch ist in den meisten Fällen kostenlos, auch wenn anschließend keine Transplantation stattfindet.
- Es ist hilfreich, wenn der Betroffene Fotos einer Behandlung sieht. So kann er zum einen erkennen, welcher Vorher-Nachher-Effekt möglich ist, zum anderen versteht er den Ablauf der Operation besser.
- Nicht in jedem Fall kann der Arzt dem Betroffenen helfen. Es ist seriös, wenn er ihm dies mitteilt und ihn zum Beispiel an einen anderen Arzt wegen weiterer Untersuchungen verweist.
- Auf keinen Fall sollte der Besucher das Gefühl haben, der behandelnde Spezialist will ihm etwas aufdrängen. Eine Transplantation kostet häufig mehrere tausend Euro, die die Krankenkasse nicht übernimmt. Ein solcher Schritt will also gut überlegt sein. Trotzdem ist es durchaus üblich, dass die Kliniken mit Banken kooperieren und so Angebote für einen Kredit zur Finanzierung der Behandlung anbieten können.
Die Haare unterstützen
Damit die Haare gesund wachsen, ist es auch nach einer Behandlung wichtig, auf einige Punkte zu achten. Zum einen brauchen die Haare verschiedene Nährstoffe, damit sie ausreichend versorgt sind. Sehr gut geeignet sind beispielsweise Haferflocken, Hirse und Vollkornprodukte. Außerdem kann es hilfreich sein, den Darm zu sanieren. Ist der Darm nicht gesund und tritt häufig Durchfall auf, ist es wahrscheinlich, dass der Körper nicht ausreichend Mineralstoffe und Vitamine aus der Nahrung zieht. Es entsteht dann ein Mangel.
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