Besonders in größeren Unternehmen kommt einem professionellen Risikomanagement eine überaus große Bedeutung zu. Es kommt deswegen in hohem Maße darauf an, gängige Fehler im Rahmen dieser Geschäftsdisziplin zu vermeiden. Leider schaffen es viele Firmen allerdings nicht eigenständig, ihr Risikomanagement zu optimieren.
Das Risikomanagement im Unternehmen profitiert so beispielsweise in hohem Maße durch eine ISO 31000 Beratung. Welche Fehler im Bereich des Risikomanagements heutzutage besonders weit verbreitet sind, zeigt der folgende Beitrag.
Die häufigsten Fehler im Risikomanagement
Bei dem Risikomanagement handelt es sich um einen äußerst komplexen Bereich, der daher durchaus anfällig für Fehler ist, die teilweise schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen können.
Zahlenorientiertes statt werteorientiertem Denken
Oft sind zwar die größten Risiken bekannt, wie etwa der Know-How-Verlust, die Demotivation oder der Imageverlust, allerdings können die Unternehmen für diese Gefahren keine quantitativen Bewertungen liefern.
Ohne entsprechende Zahlen können computerbasierte Systeme diese jedoch nicht verarbeiten, wodurch sie überhaupt nicht erfasst und dadurch auch nicht gesteuert werden können.
Kein zusammenhangorientiertes Denken
Abhängig von der Höhe der Risikobewertung findet häufig eine Einteilung der einzelnen Risiken in Kategorien statt, die einen unterschiedlichen Handlungsbedarf aufweisen, wie etwa „akzeptabel“, „zu reduzieren“ oder „nicht zulässig“.
Dabei wird jedoch nicht bedacht, dass auch ein Zusammenspiel von mehreren „akzeptablen“ Risiken für sich wiederum ein „nicht zulässiges“ Risiko bedeuten kann.
Statisches vor dynamischem Denken
Zu einem bestimmten Zeitpunkt findet für jedes Risiko mitsamt seiner Schadenhöhe, seiner Eintrittswahrscheinlichkeit und dem sich darauf ergebendem mathematischen Produkt, eine quantitative Ermittlung statt. Daneben wird mithilfe eines Rankings eine budgetierte Maßnahme zugeordnet. Allerdings kommt es dabei zu zwei Fehlern.
Zum einen findet keine weitere Verfolgung davon statt, ob sich im Laufe der Zeit die Bewertung und damit auch das Ranking verändern. Zum anderen wird nicht überprüft, ob sich eventuell neue Risiken aus den jeweiligen Maßnahmen ergeben.
Mangelndes interdisziplinäres Denken
Wenn überhaupt, werden die Risiken oft ausschließlich durch die Fachkompetenz bewertet beziehungsweise identifiziert, durch die sie auch generiert wurden.
Dadurch liegt in vielen Fällen jedoch ein Kenntnismangel über eventuell Spät-, Neben- und Folgewirkungen in anderen Disziplinen vor. Daneben fehlt häufig eine interdisziplinäre und unabhängige Kompetenz, sodass das große Problem der Betriebsblindheit entsteht.
Zu viel kurzzeit- statt langzeitorientiertem Denken
Die Leistungen, die Führungskräfte und Mitarbeiter erbringen, werden in vielen Unternehmen ausschließlich danach bonifiziert, ob kurzfristige Ziele erreicht wurden.
Es findet jedoch keine Überprüfung statt, ob sich die Zielerreichung nachhaltig gestaltet oder vielleicht sogar zu einem späteren Zeitpunkt zu negativen Konsequenzen in den Leistungen geführt hat.
Risikoausblendung im oberen Management
Risiken, die in der oberen Ebene des Managements entstehen können, werden oft nicht identifiziert und bewertet.
Die Risikoidentifizierung und -bewertung beschränkt sich so in vielen Fällen ausschließlich auf die unteren Ebenen, da ansonsten negative Sanktionen durch das obere Management befürchtet werden.
Zu geringer Erfahrungsschatz
Übertragen Unternehmen den Verantwortungsbereich des Risikomanagements einem Mitarbeiter, der einen zu geringen Erfahrungsschatz aufweist, kann dies ebenfalls zu einem großen Problem werden.
Neueinsteiger verfügen weder über eine große Lebenserfahrung, noch kennen sie die systemischen Zusammenhänge im Unternehmen. Sie nutzen die Position lediglich als Karrieresprungbrett und neigen in ihrer Aufgabe zum Verschönern der Ergebnisse.
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