Das Schlagwort Industrie 4.0 prägt bereits seit rund zehn Jahren den Trend der digitalisierten Fabriken und vernetzten Maschinen. In der Wirtschaft kann heute eine Vielzahl von beeindruckenden Innovationen gefunden werden, beispielsweise in den Bereichen der
Prozessbeobachtung & Thermovision in der Industrie.
Allerdings gibt es besonders in Deutschland auch noch massive Probleme bei dem Wandel zur Industrie 4.0. Welche das sind und wo der Industriestandort Deutschland aktuell steht, erklärt der folgende Beitrag.
Kommunikation zwischen Maschinen
Das Unternehmen Limtronik in Limburg in Hessen ist auf die Herstellung von Teilen für Kunden in der Autoindustrie und der Medizintechnik spezialisiert. Dabei weist das mittelständische Industrieunternehmen eine Besonderheit auf, denn die Maschinen, die in den Fabrikhallen zu finden sind, sind in der Lage, eigenständig miteinander zu kommunizieren.
So produziert die Maschine A, dann wird das Produkt von der Maschine B überprüft. Auf diese Art kann die Maschine B beispielsweise die Anweisung an Maschine A senden, die Temperatur herunter zu regeln oder bestimmte Parameter zu ändern, um das Endprodukt zu optimieren.
Vernetzte und intelligente Fabriken
Inzwischen können in Deutschland schon viele Unternehmen gefunden werden, welche das Konzept der smarten Fabriken umsetzen. So gibt es einige Fabrikhallen, in denen kaum noch menschliche Mitarbeiter zu finden sind. Oft ist lediglich ein Mitarbeiter vorhanden, welcher mithilfe einer Art Smartphone die Steuerung des kompletten Maschinenparks übernimmt.
Die Produktion wird somit durch eine Software gesteuert und kaum noch durch einen Menschen, der manuelle Vorgänge ausführt.
Aufgekommen ist das Konzept der Industrie 4.0 vor rund zehn Jahren. Roboter und Co. sind seitdem im Laufe der Zeit in vielen Fabriken bereits zum Alltag geworden. Die Schlagkraft der Fabriken ist dadurch im Vergleich zu der Vergangenheit heute nicht mehr annähernd vergleichbar.
Im verarbeitenden Gewerbe setzt inzwischen jeder fünfte Betrieb in seiner Produktion auf den Einsatz von Robotern, wie Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen.
Probleme besonders im kleinen Mittelstand
Allerdings arbeiten so vorrangig die großen Betriebe. Es gibt daneben jedoch durchaus noch viele Unternehmen, die mit der Umsetzung der neuen Technologien ihre Schwierigkeiten haben.
Die Industrie 4.0 stellt besonders für den kleinen Mittelstand in vielen Fällen noch ein Fremdwort dar. Diese Unternehmen hinken dem Trend ein erhebliches Stück hinterher. Entscheidend sind dafür besonders zwei Gründe.
Zum einen sind teilweise hohe finanzielle Investitionen nötig, um eine Umrüstung der eigenen Fabriken vorzunehmen. Zum anderen haben es besonders kleine Mittelstandsunternehmen, die in ländlichen Gebieten ansässig sind, schwer, talentierte und qualifizierte IT-Programmierer zu finden, die für den Wandel unverzichtbar sind. Dies ist für attraktive Großkonzerne wesentlich einfacher.
Auf dem Branchentreffen der Industrie, der Hannover Messe, haben Experten auf einen Corona-Effekt gehofft. Es ist ein großer Nachholbedarf erkennbar, da die Investitionen besonders in den vergangenen Pandemie-Monaten nur sehr zurückhaltend ausgefallen sind. Jedoch kann aktuell nun kaum mehr darauf verzichtet werden, alte Maschinen durch neue, moderne Geräte zu ersetzen.
Allerdings herrscht dieser Optimismus längst nicht bei allen Experten der Branche. Die vernetzten Maschinen sind nämlich ebenfalls in hohem Maße auf eine schnelle und zuverlässige Internetverbindung angewiesen. Auf dem Land handelt es sich bei dieser jedoch in vielen mittelständischen Unternehmen um eine reine Wunschvorstellung.
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