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Die Publizistin Natalia Humeniuk über ihr Buch "Die verlorene Insel - Berichte von der Krim"
12.05.2020 00:18:32
Im März 2020 wurde in der Ukraine ein Buch mit Berichten über die annektierte Krim veröffentlicht. Die Autorin Natalia Humeniuk, Journalistin des ukrainischen Senders “Hromadske”, unternahm zwischen 2014 und 2019 sieben Reisen auf die besetzte Halbinsel. Sie verfolgte die Annexion genau und sprach mit Familien politischer Gefangener. Sie versuchte, die “schweigende Mehrheit” der Halbinsel zu hören und herauszufinden, warum Hunderte von Drogenabhängigen auf der Krim sterben. Sie versuchte zu verstehen, wie sich die ukrainische Kirche auf der Krim fühlt und ob es unter den Menschen Hoffnung auf eine Rückkehr der Krim zur Ukraine gibt. Das UCMC sprach mit Natalia Humeniuk über ihr Buch.




Ihr Buch heißt “Die verlorene Insel” – eine verlorene, aber nicht verloren gegangene Insel. Warum?



Beginnen wir mit der Insel. Während all meiner Reisen seit dem ersten Tag der Annexion im Jahr 2014 habe ich das Gefühl, dass die Krim völlig entrissen ist, von der Ukraine, aber auch von Russland und der ganzen Welt. Heute ist alles auf der Welt global verbunden, auch sehr weit entfernte und exotische Gebiete. Und hier ist die Krim, die eigentlich formal ganz nah ist, aber in Wirklichkeit ist es ein abgetrenntes, entferntes Gebiet. In einer Welt, in der man leicht reisen und alles erfahren kann, ist dies besonders paradox.

“Verloren” ist etwas, das relativ gesehen für immer verloren ist. Ich habe im Ukrainischen absichtlich ein anderes Wort verwendet, das auch die Bedeutung von “verloren” hat, aber im Sinne von “durch Zufall und Wirren verloren”. Es scheint mir, dass gerade heute beim Nachbilden der Ereignisse vom März 2014, an die sich jeder erinnert, die aber auch jeder ein wenig vergessen hat, klar wird, wie wenig man damals an die Krim dachte und inwieweit die Krim “verloren” gegangen ist.

Aber es gibt noch eine andere, zusätzliche Bedeutung des Wortes “verloren”. Einerseits gibt es die Krim, aber andererseits gibt es sie nicht, denn es wird nicht über die Krim gesprochen. Über den Donbass gibt es noch Gespräche, aber über die Krim nicht. Es gibt einen Jahrestag, an dem man erinnert. Es gibt eine Resolution, an die man erinnert. Und so ist die Krim auch in der weltweiten Agenda verloren gegangen.





In der Ukraine wird immer gesagt: Die Krim ist Teil der Ukraine. In Ihrem Buch beschreiben Sie nicht nur, wie es sein sollte, sondern wie es ist. Die Kommunikation mit der Krim und die Reisen dorthin nach der Annexion sind Erfahrungen, die sowohl für die Ukrainer als auch für Ausländer einzigartig sind. Schließlich berichten ausländische Medien seit der Annexion selten über die Krim. Warum war es für Sie wichtig, jedes Jahr auf die annektierte Halbinsel zu fahren, Risiken einzugehen und diese Geschichten zu erzählen?



Ich bin Journalistin mit Schwerpunkt Internationales und habe mich mit ausländischen Konflikten befasst. Für mich persönlich ist es eine innere Tragödie, um ehrlich zu sein. Ich habe die Konflikte im Nahen Osten studiert, aber erst als der Krieg in mein Land kam, habe ich gespürt, wie das ist.

Ich verspüre eine doppelte Verantwortung, dass ich jetzt auch in meinem eigenen Land arbeiten muss. Erstens denkt man, dass sowas nur weit weg geschieht, wo es historische Gründe dafür gibt. Zweitens hat man immer berichtet, was man sowieso schon gehört hat. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie verzerrt das Weltbild der Kriegsberichterstattung ist. Das ist eine große Tragödie für die Welt.

Aufgrund heißer Konflikte wird stille, strukturelle Gewalt gegen Menschen ignoriert. Während meines langjährigen Journalismus wollte ich dies immer betonen. Es gibt so viel Geopolitik in der Diskussion um die Krim und so wenig von dem, was man menschliche Sicherheit nennt. Die Krim ist eine demonstrative Geschichte für die Welt, und es ist trotzdem das Gefühl da, dass der Westen Einflusssphären hinnimmt.



Jeder Abschnitt Ihres Buches ist nach Emotionen benannt: Angst, Wut, Enttäuschung, Hoffnung. Warum? Wo haben wir angefangen und wo stehen wir jetzt?



Ein Kommentar des russischen Journalisten Mikhail Fishman zu meinem Buch hat mir sehr gut gefallen. Er sagte, dass in Russland die Freiheit wie ein Katzenschwanz in Stücke gebissen worden sei, und die Geschichte der Krim handele darüber, wie ein ganzes Territorium in einem Moment der Freiheit beraubt worden sei. Daher kann ich nicht sagen, dass wir die Krim allmählich verloren haben. Aber es hat eine allmähliche Versöhnung aller damit stattgefunden, dass das gesamte Territorium, auf dem zwei Millionen Menschen leben, auf einen Schlag Freiheit und Sicherheit verlor.

In meinem Buch gibt es keine Geschichte der Krim vor der Annexion. Ich begann ab dem Moment, als die postsowjetische ukrainische Halbinsel, dieses schöne Urlaubsgebiet, allmählich zu einem europäischen Ferienort wurde. Mit seinem Meer, Stränden, Restaurants und allen entsprechenden Branchen. Tourismus ist eine weltweite Schlüsselbranche. Auf der Krim zeigte sich vor der Annexion allmählich ihr Potenzial.

Doch nach der Annexion hörte diese Geschichte auf. Jetzt haben wir einen schrittweisen Übergang zu einer geschlossenen, militarisierten Zone, zu einem eingefrorenen Konflikt, wie Südossetien, Abchasien, Transnistrien und Berg-Karabach. Während andere Regionen in der Welt wie Nordzypern einen umgekehrten Weg einschlagen und weniger wohlhabende Regionen wie die Balkanländer sich allmählich wieder erholen, sehen wir auf der Krim einen absoluten Rückschritt.





Gibt es Hoffnung unter den Menschen auf der Krim – die Erwartung, dass die Ukraine eines Tages kommt, sie befreit und die Krim wieder zu sich nimmt?



Ich bin Reporterin. Keiner von uns kann für alle sprechen. Aber ich habe das Gefühl, dass sich die Menschen auf der Krim mit jeder Staatsmacht abfinden werden. Sie sind einfach in eine Besatzungs-Situation geraten. Sie müssen denen gehorchen, die Waffen und Macht haben. Sie haben keine Wahl. Ich denke, sollte durch ein ideales Szenario die Krim plötzlich zur Ukraine zurückkehren, wären alle damit einverstanden.

Viele meiner Freunde, die mit der Krim zu tun haben, haben das Buch gekauft, aber gesagt, dass sie es in den kommenden Jahren nicht lesen würden, da dies für sie sehr schmerzhaft wäre. Aufgrund der Ausweglosigkeit. Solange es den Kreml gibt, solange Putin im Kreml sitzt und es dieses Regime gibt, weiß man nicht, was man tun kann. Man kommt sich völlig unbewaffnet vor. In westlichen Ländern mag es ein ähnliches Gefühl geben: Es scheint, man könne nichts tun. Warum also Zeit verschwenden? Gleichzeitig können wir in einigen Fällen über sehr praktische Dinge sprechen, die definitiv in der Ukraine oder in anderen Ländern getan werden können.

Ich mag keine Alternativlosigkeit. Wenn wir nichts dagegen unternehmen können, dann sind wir als Menschheit, als Menschen zu nichts fähig. In der Welt gibt es viele schlechte Geschichten. Wenn wir jedes Mal so an sie herangehen, dann macht die gesamte Geschichte der Entwicklung und Evolution keinen Sinn.





Was sollten wir über politische Gefangene auf der Krim wissen? Was muss man heute hervorheben?



Die Inhaftierung von Koltschenko und Senzow war nicht zu unterschätzen. Sie wurden im Mai 2014 festgenommen. Sie sind keine Krimtataren. Die Tatsache, dass sie dann von der Krim nach Russland gebracht und wie im 19. Jahrhundert oder unter Stalin in Sibirien eingesperrt wurden, ist sehr ernst. Dies war eine demonstrative Geschichte und jeder konnte verstehen, warum es auf der Krim keinen Widerstand gibt und die Menschen schweigen. Dies geschah eineinhalb Monate nach der Annexion.

Die zweite Geschichte betrifft die Krimtataren, eine von Stalin einst deportierte Nation, die eine eigene Geschichte von Beziehungen zu Moskau hat. Im Gegensatz zu den Tschetschenen und dem Rest der kaukasischen Völker durften die Krimtataren erst nach dem Ende der Sowjetunion zurück in ihre Heimat. Nur wenige wissen, dass die Krimtataren ein Beispiel für gewaltfreien Widerstand sind – eine besondere Tradition bei den Krimtataren. Sie ist für sie genauso wichtig wie beispielsweise Gandhi seinerzeit für Indien.

Aber die russischen Behörden nutzen heute die Bekämpfung des radikalen Islamismus aus, wie dies im russischen Kaukasus geschieht. Die islamische Bevölkerung auf der Krim wird dämonisiert.

Die Krimtataren sind ein indigenes Volk, keine ethnische Minderheit, was auch wichtig ist. Auf der Krim wurde noch nie ein Terroranschlag begangen und kein Krimtatar hat jemals einen Terroranschlag verübt. Es ist sehr demonstrativ, wie Russland die Krimtataren in religiöser Hinsicht dämonisiert und versucht, dies mit dem Kampf gegen den Dschihadismus oder ähnliches zu rechtfertigen.

Krimtataren haben Haftstrafen von 20 Jahren bekommen – wegen Terrorismus oder Extremismus. Um verurteilt zu werden, reicht es schon aus, gläubig zu sein, wobei in Wirklichkeit viele Krimtataren gar nicht religiös sind. Die Verfolgung von Krimtataren aus religiösen Gründen ist sehr bezeichnend. Dies hält viele Menschenrechtler in aller Welt fern, weil sie diese Situation nicht verstehen. Für internationale Beobachter gibt dort eine islamische Radikalisierung, und viele haben Angst, sich da einzumischen. Heute sind 67 Krimtataren wegen Hizb ut-Tahrir inhaftiert, meist wegen erfundener Fälle in Russland.

Auf der Krim gibt es die Organisation “Bizim Balalar”, die sich um 168 Kinder politischer Gefangener kümmert. Sie besteht seit drei Jahren. Jedes Kind auf der Liste erhält 100 Euro pro Monat von der Gemeinschaft der Krimtataren. Dieses Geld wird hauptsächlich von Menschen auf der Krim gesammelt, den Krimtataren selbst. Die Tatsache, dass die Menschen selbst ein Unterstützungsprogramm organisiert haben, das seit drei Jahren besteht und für jedes Kind, jede Familie da ist, ist phänomenal. Es gibt also nicht nur Menschen, die sitzen und Angst haben. Es gibt auch Anwälte, die ständig in diese Fälle verwickelt sind.



Was nur wenige wissen, ist, dass Hunderte von Menschen für die Annexion mit ihrem Leben bezahlen. Es geht um Drogenabhängige in der Substitutionstherapie. Warum ist die so wichtig?



Vor der Annexion auf der Krim erhielten 800 Patienten eine Methadon-Ersatztherapie. Es war eines der erfolgreichsten Projekte in der Ukraine. Aber Substitutionstherapien sind in Russland verboten. Sie sind wirklich effektiv und wenn man sie abbricht, lässt man Menschen sterben. Ich habe mit Betroffenen gesprochen und verstanden, dass sie nur auf Straßendrogen umsteigen können.

In den fünf Jahren habe ich nach diesen Menschen gesucht, mit einigen ehemaligen Patienten gesprochen. Mir wurde klar, dass vielleicht 400 von 800 Menschen überleben. Ich schreibe über bestimmte Menschen, die ich 2014 getroffen habe, ein Mädchen, das gerade gestorben ist. Ich habe im Mai 2014 mit ihr gesprochen. Ich habe eine Bestätigung, dass sie gestorben ist. Sie ist eine von vielen.

Die russischen Behörden überwachen das Drogenproblem genau. Russland verfolgt gegenüber Drogenabhängigen eine Politik der Bestrafung. Es gibt keine Registrierung. Als das Thema 2015 von Menschenrechtlern auf internationaler Ebene angesprochen wurde, wurde das Thema von der Tagesordnung gestrichen, es wird von den russischen Beamten nicht aufgegriffen.

Eine Personenliste existiert nicht. Ferner gibt es in Russland harte Strafen für Drogenabhängigkeit, daher stellt für Betroffene ein Gespräch mit Journalisten ein Risiko dar. Das ist sehr gefährlich für sie und ihre Familien. In Russland sitzen viele Menschen im Gefängnis, wegen des Vorwurfs, Drogen verkauft zu haben.





An vielen Stellen in Buch beschreiben Sie, wie problematisch die Arbeit für Journalisten auf der Krim ist. Wie steht es um die Sicherheit von Journalisten auf der Krim?



Ausländer fragen mich oft, ob es Ukrainern verboten ist, auf die Krim zu reisen. Formal kann Ukrainern eine Reise auf die Krim nicht verboten werden. Zwischen Russland, das die Krim als russisches Territorium betrachtet, und der Ukraine gibt es keinen Visumzwang. Daher gibt es für ukrainische Staatsbürger kein absolutes Verbot von Reisen nach Russland. Die Krim ist eine Halbinsel, die historisch Teil der Ukraine ist. Die meisten Menschen, Familien, Unternehmen und andere haben Verbindungen zur Krim. Daher gibt es einen Fluss von Menschen. Man kann nicht für zwei Millionen die Ein- und Ausreise beschränken, trotz der Tatsache, dass es gar keine legalen Transportverbindung in die Ukraine gibt.

Es gibt keine Eisenbahn, es gibt keine legalen Busse, obwohl es natürlich welche gibt. Die Leute tun so, als würden sie nur zu ihren Verwandten fahren. Es ist ein so großer Strom von Menschen, den niemand jemals verbieten kann.

Ausländische Journalisten dürfen auf die Krim fahren, wenn sie die Erlaubnis der Ukraine erhalten, aber natürlich auch, wenn sie ein Visum für Russland haben. Sie müssen ein Visum für Russland haben, aber über das Festland einreisen, was sehr unpraktisch und weit ist. Natürlich wird ein Ausländer wahrscheinlich auffallen. Für Ukrainer ist das einfacher.

Journalisten, die sich systematisch mit der Krim befassen oder für Medien wie beispielsweise Radio Liberty arbeiten, die für Russland ausländisch sind, oder die systematisch über Prozesses berichten, sind mit Verboten konfrontiert. Bezeichnend ist das Verbot gegen den Journalisten Taras Ibrahimov, dem man in diesem Jahr für 34 Jahre Einreise vom Gebiet der Russischen Föderation aus auf die Krim verboten hat.

Meine Erfahrungen sind verschieden. Manchmal fragt man mich, manchmal fragt man mich nicht. Ich kann immer sagen, dass ich nicht von der Krim komme und kein Aktivist bin. Ich bin wahrscheinlich auf der Krim keine bekannte Journalistin und arbeite nicht an einem bestimmten Projekt, das sich nur mit der Krim befasst. Daher war es für mich bisher einfacher. Es liegt auch kein gesetzliches Verbot gegen mich vor.

Aber dennoch will man nichts mit den russischen Behörden zu tun haben, weil sie fragen werden: “Mit wem haben Sie gesprochen? Was haben sie dir gesagt?” Man will jene Menschen auch nicht gefährden. Die Hauptaufgabe eines professionellen Journalisten besteht darin, seine Helden keinem Risiko auszusetzen.

Aber nun zur ukrainischen Sprache – das ist für mich persönlich eine interessante Beobachtung. Es sind all die Geschichten, die mit einer angeblichen Unterdrückung der russischen Sprache zu tun haben, aber die es natürlich gar nicht gibt. Zwar gibt es auf der Krim kein Verbot der ukrainischen Sprache, doch in Wirklichkeit gibt es auf der annektierten Krim keine ukrainische Sprache.

Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Russland akzeptiert, dass die krimtatarische Bevölkerung, da sie nicht slawisch, sondern muslimisch ist, ein eigenständiges Volk ist, und dass deren Sprache die einer ethnischen Gruppe ist. Aber in Bezug auf die Ukrainer, insbesondere auf der Krim, akzeptiert man nicht, dass sie ein eigenes Ethnos sind, dass es Menschen mit eigener Sprache sind. Sich als Ukrainer zu bezeichnen oder zu sagen, dass es die ukrainische Sprache gibt, wird gleich als politische Haltung wahrgenommen. Denn die Ukrainer auf der Krim sollen sich assimilieren.

Wenn man als Journalist auf die Krim fährt, denkt man immer, Hauptsache man kommt hin und wieder zurück. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass Journalisten dort in einem Gebiet arbeiten, in dem eindeutig eine Verletzung der Menschenrechte vorliegt und in dem die Meinungsfreiheit eindeutig verboten ist.



Das Buch schließt mit der Hoffnung, dass die verlorene Halbinsel zurückkehren wird. Was gibt Ihnen Hoffnung?



Egal was im letzten Abschnitt beschrieben würde, er würde immer “Hoffnung” heißen. Das Letzte, was bleibt, ist Hoffnung. Er handelt vom Austausch der Gefangenen im September 2019. Wenn man über Jahre über Senzow schreibt, mit seiner Mutter und denen von Baluch, Senzow und Koltschenko spricht. Dann sind es immer die gleichen Geschichten. Ihre Söhne in Haft. Und plötzlich werden sie freigelassen. Aber sie konnten nicht nach Hause zurückkehren.

Außerdem gibt es da noch eine seltsame Episode. Sie wurde nicht auf der Krim geschrieben, sondern in Moskau. Als die Gefangenen im September 2019 ausgetauscht wurden, als sie aus dem Gefängnis entlassen wurden, arbeitete ich in Russland. Ich hatte dort eine seltsame Begebenheit, als ich vor dem Gefängnis in Lefortovo zwei russische Journalisten der Sender Rossija-1 und Russia Today traf. Beide waren Ukrainer aus Sewastopol. Einer von ihnen wollte mit mir auf Ukrainisch sprechen. Beide sagten, wie sehr sie Kiew vermissen würden. Einer von ihnen hat seine Mutter in Kiew und einige andere Verwandte. Sie wollen auf die Krim fahren, obwohl sie für russische Sender arbeiten. In meinem Buch beschreibe ich dieses Treffen. Es war Nacht, vor dem Gefängnis, um drei Uhr morgens. Da klärt man keine politische Beziehungen.

Die Situation war seltsam, hat mich aber nicht überrascht. Diese Leute betonten nicht, dass sie Russen seien, sie bestanden aber auch nicht darauf, dass sie keine Ukrainer seien, sie waren nicht aggressiv. Sie betonten nicht, dass sie auf die andere Seite gewechselt seien. Wenn sie in Moskau sind, wenn sie für russische staatliche TV-Kanäle arbeiten, dann sind gehören sie wahrscheinlich zu den Leuten, die die Annexion unterstützt haben. Aber in dem, was sie sagten, war nichts davon, dass sie die Annexion direkt unterstützen würden. Sie erklärten sie irgendwie mit bestimmten Lebensumständen.

Das bedeutet, dass man mit solchen Menschen irgendwie kommunizieren kann, und dass dies kein Punkt ohne Wiederkehr ist. Dies bedeutet nicht, dass ich sie in irgendeiner Weise rechtfertige, dass sie auf die Seite Russlands übergegangen sind. Aber es gibt das Gefühl, dass dies kein Punkt ohne Wiederkehr ist, dass es in Wirklichkeit keinen Punkt ohne Wiederkehr zwischen Menschen gibt.

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veröffentlicht von Chris Doemges


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