„Da gibt’s doch was von Ratiopharm!“ – Der Slogan des Ulmer Konzerns hat es zum geflügelten Wort gebracht. So ist es nicht überraschend, dass in Apotheken auch Diazepam von Ratiopharm häufig über den Tresen geht. Die Kunden wählen auch bei dieser Produktgruppe oft die bekannte Marke und kaufen nicht nur das billigste Angebot.
Unter den größten Herstellern von Diazepam ist die Ratiopharm GmbH stets ganz vorne mit dabei. Sie bietet den Wirkstoff in vielen Varianten an. Die Scholz-Datenbank, die Informationen über Medikamente zur Verfügung stellt, führt in ihrem Verzeichnis Diazepam von Ratiopharm mit 2 mg, 5 mg und 10 mg als Tabletten. Darüber hinaus gibt es auch Zäpfchen und Lösungen zur Injektion, die aber mengenmäßig kaum relevant sind. Ein führender Anbieter aus dem Bereich der „freien“ Online-Apotheken gab jüngst in einer Pressemeldung bekannt, dass die mit Abstand am häufigste angefragten Benzodiazepine die Produkte von Ratiopharm seien.
Wie den Bezeichnungen der Produkt zu entnehmen ist, enthält eine Tablette zwischen 2 mg und 10 mg Diazepam. Weitere Bestandteile sind Lactose (Milchzucker), Mondamin (Maisstärke), Cellulosi pulvis (Zellulose), Copolyvidon, Talcum (Talk), Siliziumdioxid und Magnesiumstearat. Diese Hilfsstoffe haben selbst keine Wirkung. Sie werden aber benötigt, um den Tabletten ihre Form und Festigkeit zu geben und den Wirkstoff darin zu binden.
Eigentlich sollte Diazepam in allen seinen Varianten nur auf Rezept erhältlich sein. Der Grund dafür ist, dass es ziemlich schnell abhängig macht. Da diese Gefahr bei allen Substanzen aus der Gruppe der Benzodiazepine sehr stark ausgeprägt ist, steht der Gesetzgeber auf dem Standpunkt, dass der Wirkstoff nur unter ärztlicher Überwachung und auf ärztliche Anordnung eingenommen werden sollten.
Heute erfreuen sich die freien Online-Apotheken im Internet eines rasante Wachstums. Dort ist es möglich, alle Arten von Medikamenten ohne Rezept zu bestellen. Das Risiko, im Zuge einer der in der EU seltenen Zollkontrollen einer Ordnungswidrigkeit überführt zu werden, die dann nur eine kleine Geldstrafe zur Folge hat, nehmen die Kunden wohl in Kauf. Auch mit den im Vergleich zu „normalen“ Apotheke etwas höheren Preisen scheinen sie kein Problem zu haben.
Der freie Warenverkehr in der EU ist auch im Hinblick auf Medikamente kaum wirksam zu kontrollieren. Im Zuge dessen scheint die freie Verfügbarkeit vieler Medikamente stets gewährleistet zu sein. Daher müssen Ärzte und Apotheker heute stärker als noch vor einigen Jahren damit rechnen, dass Patienten bei Verweigerung eines Rezepts andere Quellen nutzen. An diesem Punkt gilt es, beratend und helfend auf die Patienten einzuwirken um sie zu einem vernünftigen Umgang mit dem Medikament zu bewegen.
Die Erfahrung zeigt, dass es bei gut informierten Anwendern seltener zu Problemen kommt als bei denen, die diese Informationen nicht haben. Personen, die Diazepam von Ratiopharm kaufen, haben oft eine bewusste Wahl getroffen. Sie entscheiden sich für einen bekannten Hersteller und orientiert sich nicht nur am Preis. Das lässt darauf schließen, dass sie für gute Argumente zugänglich sind.
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