Es gibt Menschen, denen die klassische Missionarsstellung beim Sex bei weitem nicht ausreicht und auch nicht befriedigt. Diese Menschen empfinden nur Lust, Reiz und Erfüllung beim Sex, wenn abnorme Sexpraktiken abgewendet werden. Dies nennt man Masochismus und hier geht es darum, das diese Menschen beim Sex eine unterwürfige Haltung einnehmen, gedemütigt und unterdrückt werden wollen. Da es bei dieser Hang zur bizarrer Sexualität unterschiedliche Beweggründe und auch Formen gibt, spricht man hier nicht generell über eine sexuelle Störung.
Bizarre Sexpraktiken wie BDSM, wo Bondagen, Fesselspiele, Natursekt oder eine Domina mit in den Sex-Akt eingefügt werden, sind psychologisch in der Regel völlig in Ordnung, solange niemand dazu gezwungen wird. So gibt es Männer, die beruflich durchaus erfolgreich sind, sich aber einer Domina unterwerfen, nur weil sie danach lechzen die Macht abzugeben und sich zu unterwerfen. Andere ziehen BDSM vor, was der Sammelbegriff für Bondage/Discipline, Dominance/Submission und Masochismus ist. Fesselspiele mit dem Partner, also Bondagen, was auch Knechtschaft oder Unfreiheit bedeutet, an ein Seil gefesselt und geknebelt spielen für Liebhaber der bizarren Sexualität auch eine große Rolle im Alltag. Manche gelangen auch beim Sex zu einem extremen Glücksgefühl, wenn sie dabei selbst voll gepieselt werden oder den Partner bepieseln. Diese Praktiken mit dem Natursekt werden vielfältig in den Sexualakt mit einbezogen und es handelt sich hier um einen sexuellen Fetisch, den viele Menschen erregend finden.
Gefestigte Belege, warum einige Menschen diese sexuellen Vorlieben haben, gibt es eigentlich nicht. Bei der masochistische Veranlagung überwiegen in der Regel die Frauen, aber auch viele Männer, welche beruflich hohe Macht haben finden Reiz und Spaß an Unterdrückung und sogar körperlichen Schmerzen. Es handelt sich hier zumeist um Menschen, die im normalen Leben eine enorme Verantwortung haben und mit bizzaren Sexpraktiken ihren emotionalen Druck abbauen. Es ist der Reiz des Verbotenen und Fantasien ausleben zu können und es handelt sich bei den Männern fast immer um Karrieretypen oder erfolgreiche Geschäftsmänner. Gestandene Männer werden zu kleinen, hilflosen Schoßhunden und unterwerfen sich hemmungslos. Eine wichtige Rolle bei der sexuellen Präferenz eines Masochisten spielt die Persönlichkeit und auch die Veranlagung. Jedoch kann die Lust an seelischer Erniedrigung und der Reiz an Verletzungen am eigenen Körper auch an Kindheitserlebnissen liegen, die sich stark ausgeprägt haben.
Masochismus in der Sexualität kann sehr schmerzhaft sein und es kann zu ernsthaften Verletzungen wie Knochenbrüchen oder Verbrennungen kommen. Jedoch spricht rechtlich nichts dagegen, sofern alles freiwillig geschieht und niemand dazu gezwungen wird. Ein Masochist wird seine Vorlieben niemals in der Öffentlichkeit äußern, aber eine Therapie ist auch nur in wenigen Fällen erfolgreich, weil ein masochistisch veranlagten Mensch sich gar nicht therapieren lassen möchte.
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