Einzel - Welten
Zum Auftakt der Ausstellungssaison 2010 lud die Satdt Kaarst wieder zum Spektakulum von Akademieschülern.
Alljährlich, zum Akademierundgang im Frühjahr macht sich der Kulturausschuss der Stadt Kaarst auf und sucht einige Künstlerinnen und Künstler, ihre Arbeiten zu zeigen. Im Jahr 2009 wurden diesmal Johann Jensen, Melanie Rudolph, Markus Stolz und Angelika Trojnsarski angesprochen.
Die Vernissage am Sonntag besuchten etwa 100 Interessierte und wurde von dem neuen Vorsitzenden des Kulturausschusses, Herrn Drüeke, begrüßt. Er deutete an, dass sich in der Stadt immer wieder die Frage stelle, ob sich Kaarst Kunstausstellungen überhaupt leisten könne.
Dr. Helga Meister führte einiges dazu aus, wie ein visueller Verständniszugang zu den Arbeiten aussehen könnte. Schülerinnen und Schüler von Lüppertz und Immendorf, jeweils auf die eine oder andere Weise ausgeschiedene Lehrer der Akademie, standen diesmal im Zentrum des Interesses der Auswahl.
Überschreiben lässt sich der Vierklang der Arbeiten mit dem Begriff der „Vereinzelung in der Welt“. Die vier Akademisten fanden jeweils eigene Antworten auf ähnliche Empfindungen.
Melanie Rudolph thematisiert die These von Masse und Individuum. In ihren farbigen Strich-Arbeiten vermeint der Betrachter Stadtlandschaften zu erkennen: weiße Striche im Hintergrund, die Lichter von Häusern suggerieren, rot-schwarze Vertikale im Mittelteil vermitteln den Eindruck von Menschen auf der Straße und blaue Tupfe im Vordergrund scheinen die Spiegelung auf der Straße darzustellen.
Angelika Trojnarski sucht für ihre Arbeiten in erster Linie Orte wie Tschernobyl oder das vom Hochwasser zerstörte New Orleans auf. Ihre Orte sind bereits zerstört ohne die Ursache zu zeigen. In ihren Bildern übernimmt die Farbwahl die Funktion die Kraft von Menschen zur Überwindung indirekt zu zeigen.
Marc Stolz begegnet der realen Welt durch den Versuch der Überwindung anhand der Wahrnehmungsbrechung. Er bringt den Sternenhimmel mittels Collage auf den Waldboden – der Himmel findet sich auf dem Boden der Realität und die ist naturgebunden.
Johann Jensen hat die menschlich am wenigsten verformte Reaktionsmöglichkeit verbildlicht. Er sucht den Weg in der Bewaffnung. Sein aufgeklappter Müllcontainer, in den eine Küchenzeile mit Materialien zum Bombenbau integriert ist, hat gar in Solingen 2009 einen Kunstpreis erworben.
Der Künstler Ketonge bot die musikalische Interpretation der bildnerischen Arbeiten. Unter dem Titel „Bildhauer“ schlug er akustische Bilder zu elektronischen Wort-Klang-Gebäuden und zeugte statt des in ehernen Stein Geschlagenen den nachhaltigen Eindruck der Besucher.
Die Ausstellung ist bis 14.März in der Galerie Kaarst im Rathaus Büttgen zu sehen.
Mo-Mi 9-12 und 14-16 h
Do 9-12 und 14-18 h
Fr u. Sa 9-12 h
So 11-17 h
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