Mainz. In Zeiten einer Pandemie wird jeder Arzt gebraucht – möchte man meinen. Doch viele Praxen und Notaufnahmen sind derzeit leer, wie Dr. Günther Matheis im Gespräch mit Boostyourcity berichtet. Der Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz warnt: Wer mit den entsprechenden Symptomen nicht zum Arzt geht, riskiert viel – letztlich sogar das Leben.
Wir leben in einer Pandemie, aber wenn man derzeit seinen Hausarzt aufsucht, ist die Praxis leer. Ist das nur ein subjektiver Eindruck oder tatsächlich eine Tendenz, Herr Dr. Matheis?
Nein, das ist auch unsere Beobachtung. Und es betrifft nicht nur Hausärzte, sondern auch Notaufnahmen und verschiedene Facharztgruppen, die sich wundern, warum die Praxis leer ist. Dieses Phänomen ist nicht normal. Denn Krankheitsbilder wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle hören ja nicht auf zu existieren, bloß weil es Corona gibt.
Wie erklären Sie sich dann die leeren Praxen?
Es ist eine Folge der Maßnahmen, die Bund und Länder getroffen haben. Die Ausgangsbeschränkungen führen zu Auflagen und Situationen, die die Bürger dann auch in Arztpraxen vermeiden wollen: etwa mit zehn oder 15 anderen in einem Wartezimmer zu sitzen. Das möchte man halt derzeit vermeiden. Hinzu kommt, dass die Kontaktbeschränkungen in Alten- und Pflegeheimen dazu führen, dass viele Menschen nicht den Impuls erhalten, ihren Arzt im Bedarfsfall aufzusuchen.
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