Ich habe einen Artikel in der „Berliner Zeitung“ („Eine Frage des Prinzips“) gelesen und war im ersten Moment entsetzt und bei weiterem lesen wuchs mein Verständnis und meine Achtung vor diesem Schritt, der dort angekündigt war. Eine eingeschränkte Berichterstattung finde ich als Leser und Sportler richtig, denn damit trifft man nicht unbedingt die Fahrer sondern die, die diese Spektakel organisieren und an Ihnen viel Geld verdienen, aber leider auch die kleinen Vereine auf der Suche nach Sponsoren. Als Betroffener muss ich leider feststellen, das viele Sponsoren und auch Eltern, sehr kritisch dem Radsport gegenüber stehen. Wenn ich sehe das hier in Berlin eine wunderschöne Nachwuchsveranstaltung, die Kidstour, ums überleben kämpft bei nur 15.000,- € Kapitalbedarf, und für die Dopingproben bei den Profis Unsummen verschleudert werden, kann ich das nicht nachvollziehen. So wichtig wie das ist, doch geht es doch nur darum Betrüger zu entlarfen. Mit der Berichterstattung über das Dopingproblem und das ständige hoch kochen in der Presse, hat man den Betrügern auch noch eine Plattform geschaffen. Und im „Fall Jaksche“ und anderen auch noch eine sehr einträgliche. Das ist das eigentlich schlimme und Perverse an dem ganzen. Es ist schon richtig was in ihrem Artikel so steht über den Profiradsport, aber der ist nur ein Schlaglicht des ganzen Radsports. Er ist nicht der Nachwuchssport, wo Kinder und Jugendliche eine sinnvolle Beschäftigung erhalten und sich so auf das Leben vorbereiten. Die nicht sinnentleert vor dem Fernseher bei irgendwelchen Ballerspielen sitzen. Er ist auch nicht der Amateurbereich die sich einfach nur sportlich betätigen wollen und auch nicht der Breitensportbereich in dem ganze Familien sich einfach nur bewegen wollen.
Auch finde ich die ganze Aufregung in der Presse, sowie deren Berichterstattung sehr scheinheilig und seltsam. Im Radsport wird Doping als großes Verbrechen gebrandmarkt, und es wird nicht einmal ansatzweise nach den anderen betreuten Sportarten von Herrn Fuentes gefragt oder recherchiert. In Deutschland gibt es die ersten Dopinggeständnisse im Heiligtum Fußball, und nach ein paar kleinen Aufregern wird doch zur Tagesordnung übergegangen. Wenn ich beobachte wie sehr die Berichterstattung gegen den Radsport ausgerichtet ist, Frage ich mich, welchen Sinn diese einseitige Kampagne gegen Doping hat, wenn es die anderen Sportarten generell auslässt? Eifern dort keine Kinder in den Nachwuchsgruppen den Vorbildern nach, oder müssen die nicht vor Praktiken die gesundheitsschädlich, oder zu mindest fragwürdig sind, geschützt werden.
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