Das robuste, immergrüne Gras wird in deutschen Gärten immer beliebter. Sowohl als dichte Hecke oder als Solitär im Beet kann Bambus überzeugen. Die im Wind raschelnden Halme sehen zauberhaft am Rande eines Teiches oder eines Wasserbeckens aus. Auf der Terrasse oder dem Balkon gibt das Riesengras das ganze Jahr über Schutz und frisches Grün. Damit dies so bleibt, müssen auch im Sommer Pflegemaßnahmen getroffen werden...
Das A und O der Sommerpflege: Ausreichendes Wässern
Der immergrüne und winterharte Bambus ist stets durstig. Damit der Bambus hierzulande so frisch und leuchtend grün bleibt, wie in seiner ursprünglichen Heimat, muss man ihn auch im Sommer richtig pflegen.
Das A und O der Sommerpflege ist das richtige Wässern. Im Sommer strahlt der Bambus sicher am meisten Vitalität aus, die neuen Halme und das Laub sind voll entwickelt. Sehr wichtig sind in dieser Zeit die regelmäßigen Wassergaben. Bewährt hat sich dabei die sogenannte Tröpfchen-Bewässerung. Indem Sie einen Schwitzschlauch oder ein anderes Bewässerungs-System in den Pflanzen-Bestand legen, diesen mit einem Bewässerungs-Computer versorgen, bekommt der Bambus auch während einer möglichen Abwesenheit ausreichend Wasser.
Diese Möglichkeit kann auch für Bambus im Kübel auf Terrasse oder Balkon einfach realisiert werden. Insbesondere bei überdachtem Balkon sollte man ein Auge auf den Bambus haben, weil der Regen dort nicht ankommt und die Pflanzen nicht mit Wasser versorgen kann.
Spätestens wenn der Bambus seine Blätter einrollt, sollte man zur Gießkanne greifen. Denn speziell Fargesien rollen ihre Blätter ein, um die Verdunstungsoberfläche zu reduzieren und schützen sich so gegen das Austrocknen. (Quelle: www.Bambushecken.de) An trockenen und heißen Tagen sollte der Bambus mehrmals in der Woche gegossen werden. Bei extremer Hitze im Hochsommer wird vorzugsweise am frühen Morgen oder am späten Abend gewässert, da am Tage ein Großteil des Gießwassers einfach verdunsten würde.
TIPP: Bambuspflanzen freuen sich besonders über eine gelegentliche Dusche mit der Sprühflasche oder einem Sprühaufsatz für den Gartenschlauch. Denn Bambus nimmt viel Feuchtigkeit über die Blätter auf. Außerdem befreit die Dusche von Staub und mögliche Ungeziefer. Auch die Blattunterseiten sollten ausreichend abgeduscht werden.
Jedoch sollte die Bewässerung in Maßen erfolgen, denn obwohl Bambus viel Wasser braucht, darf er nie Staunässe bekommen! In kürzester Zeit faulen dann die Rhizome und der Bambus ist in diesem Zustand nicht mehr zu retten. Ein Zeichen für Staunässe kann die Gelbfärbung von übermäßig vielen Blättern sein. Dann ist sofortige Hilfe nötig. Die Pflanze muss aus dem Gefäß oder Erdreich genommen werden. Der Boden braucht eine Auflockerung und eine Drainage. Auch eine erhöhte Hügelpflanzung kann für einen verbesserten Wasserabzug sorgen. Beim Bambus im Topf oder als Kübelpflanze Öffnungen für den Wasserablauf kontrollieren und sofern verstopft reinigen.
Pflanzung im Sommer
Durch den Verkauf von Bambus im Container, ist eine Pflanzung auch im Sommer möglich. Vor der Pflanzung sollte dann der Wurzelballen kräftig gewässert werden. Ein lockerer Boden und eine gute Drainage schützt vor Staunässe. Je nach Bambusart muss noch eine mindestens 60 cm tiefe Rhizomsperre gelegt werden. Nach dem Einsetzen der Bambuspflanze sollte wieder ausreichend gewässert werden, damit die Pflanze richtig anwächst.
Schnittmaßnahmen im Sommer
Im Sommer sind die neuen Halme ausgereift und eine Höhenbegrenzung ist möglich. Bedenken sollte man aber, dass ein abgeschnittener Halm nicht weiter wächst. Auch die Seitenverzweigung kann dabei etwas eingekürzt werden, hierdurch wird diese dichter. Dieser Effekt ist bei einer Sichtschutz-Hecke erwünscht. Bei einem einzelnen Bambus kann die Schnittmaßnahme zur so genannten Puschel-Bildung führen, was nicht immer so schön aussieht. Dann sollten zu hohe Halme lieber bodeneben abgeschnitten werden.
Beim Formschnitt wird der Effekt der Puschel-Bildung für einen kompakten Wuchs genutzt. Außerdem kann man einige Bambus-Arten wie beispielsweise den Phyllostachys aurea auch sehr gut zu Pagoden oder Stämmchen erziehen. Störende Halme werden hierfür am Boden abgeschnitten und Seitentriebe gekürzt. Für Pagoden müssen die Seitentriebe teilweise auch komplett entfernt werden. Die Kunst des Formschnitts muss regelmäßig durchgeführt werden und ist meist eine lebenslange Aufgabe.
Bambus im Kübel
Mobiles Grün liegt voll im Trend: Dekorative Töpfe und Kübel, mobile Container mit Bambuspflanzen schaffen flexible grüne Oasen. Auch wenn der Bambus im Topf immer der kleinere Bruder der frei gepflanzten Exemplare sein wird, erreicht er doch bis zu fünf Meter Höhe. Wie alle Topfpflanzen benötigt er dafür aber etwas mehr Pflege. Ideal steht der Bambus-Kübel windgeschützt, sonnig bis halbschattig. Wichtig ist, dass das Gefäß mindestens eine Größe von 60 Litern hat, transportabel und frostsicher ist. Bambus im Topf benötigt naturgemäß mehr Wasser als Pflanzen die ihren Wasserhaushalt aus ihrem weit verzweigten Wurzeln im Erdreich regulieren können. Gerade wenn das Pflanzgefäß den Sonnenstrahlen ausgesetzt ist und sich recht schnell aufheizt, sind zusätzliche Wassergaben erforderlich. Bei der Pflanzung im sollte man den vorgesehenen Topf mit einer Drainageschicht und Abzugslöchern ausstatten, damit keine Staunässe entsteht. Hierfür werden Öffnungen von 3 bis 5 Millimeter für den Wasserablauf gebohrt und Tonscherben auf die Öffnungen gelegt, damit sie nicht verstopfen. Danach wird eine 5 Zentimeter dicke Drainageschicht aus Blähton oder Kies gelegt. Das Ganze wird mit humusreicher Erde aufgefüllt und der ausgiebig gewässerte Wurzelballen mittig eingesetzt.
Bambus ist ein robustes, vielfältig einsetzbares Gras, das sich mit geeigneten Pflegemaßnahmen sowohl auf Terrasse und Balkon als auch in Gärten wohl fühlen kann. |