Galerie Klee, Brügger Höh 6, Lüdenscheid, bietet kommendes Wochenende gleich zwei Veranstaltungen an:
1. Als Beitrag zum bundesweiten Vorlesetag 21. Nov. 2014 und im Rahmen ihrer
derzeitigen Ausstellung JARDIN SECRET („Geheimer Garten“, s. Bericht LN vom 5.11.14)
liest Galeristin Bellis Klee aus dem Buch „Garten der Lüste“ des belgischen Autors John Vermeulen. Diese Vorlesung ist für Erwachsene gedacht, nicht für Kinder.
Vermeulen, der mehrere Renaissance-Biografien verfasst hat, beschreibt auf spannende Art und Weise das Leben des Hieronymus Bosch im 15. Jahrhundert. Bosch war ein niederländischer Maler der Renaissance. Er hat ein bis heute nachwirkendes und faszinierendes Gesamtwerk hinterlassen, das sich in der Interpretation jeder einfachen Deutung entzieht. Vieles mutet modern und surrealistisch an. Oft erinnert es an heutige „Wimmelbilder“.
War Bosch ein Ketzer, der nur knapp dem Scheiterhaufen entging? Hatte er Drogenträume? Oder war er ein Lüstling, wie man aus seiner unverkennbar erotischen Symbolik schließen könnte? Der biografische Roman zeigt viele Aspekte des Künstler-Lebens und seiner Zeit auf. Das Buch ist benannt nach einem der berühmtesten Bild-Werke Boschs in Form eines Tryptichons - eine Form, die oft als sog. Flügelaltar verwendet wurde. Die Lesung beginnt am Fr., 21.11.14 um 18 Uhr in der Galerie Klee an der Brügger Höh 6 in Lüdenscheid-Stüttinghausen. Eintritt frei, Unkostenbeitrag willkommen.
2. Am Sa., 22.11.14, um 17 Uhr, stellt die Galeristin Chris Schmaler aus Berlin den bekanntesten Bildhauer unserer Zeit, Henry Moore, in einem Diavortrag vor. Sie ist in England und Deutschland seinen Spuren gefolgt und möchte alle Interessierten an ihren Entdeckungen teilhaben lassen.
Moore, der 1898 in England als Sohn eines Bergwerksangestellten geboren wurde, beschloss schon mit elf Jahren, Bildhauer zu werden, gegen den Willen seiner Eltern, die das für körperliche Arbeit hielten. Sie hattten für ihn eine höhere Ausbildung vorgesehen. Nachdem er mit 18 Jahren im 1. Weltkrieg verwundet wurde, begann er in Leeds mit dem Kunststudium, wobei ihn von Anfang an afrikanische Kunst faszinierte.
Später erhielt er ein Stipendium am Royal College of Art in London, wo er seine Studien der afrikanischen Skulptur in den großen Museen Londons fortsetzte. 1924 erhielt er ein 6monatiges Reisestipendium für Italien und lernte die Bilder Giottos, Michelangelos und anderer alter Meister kennen. Vor allem Michelangelo hat ihn stark beeinflusst.
Heimgekehrt, heiratete er sein Lieblingsmodell und lebte in London in der Künstler-Kolonie Hampstead. Seine im wesentlichen abstrakten Skulpturen waren meist über-dimensional. Zunehmend setzte er sich auch mit den Surrealisten seiner Zeit auseinander.
In seinen Werken stand stets das Bild des Menschen im Mittelpunkt. Seine Formen und Motive künden unbewusst von der Situation des Menschen heute, spiegeln den Zeitgeist unserer Epoche wider. Seine Fähigkeit, dem Humanismus in unserer Zeit neue Ausdrucksformen zu eröffnen, hat die Bildhauerei des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt.
Unkostenbeitrag 5€
Die Galerie Klee lädt zu beiden Vorträgen herzlich ein.
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